Streit um Vorranggebiete: Windkraft im Rems-Murr-Kreis auf der Kippe!

Neue Windkraftpläne im Rems-Murr-Kreis: Gemeinderäte beziehen Stellung zu Vorranggebieten und Beteiligungsverfahren bis August.
Neue Windkraftpläne im Rems-Murr-Kreis: Gemeinderäte beziehen Stellung zu Vorranggebieten und Beteiligungsverfahren bis August. (Symbolbild/NAG)

Winterbach, Deutschland - Im Rems-Murr-Kreis hat die Diskussion um die Windkraftgestaltung einen neuen Schwung bekommen. Der Aufbau der Windräder am Goldboden bei Winterbach fand bereits 2017 statt, doch die Planung für weitere Windkraftanlagen war bis vor kurzem unklar. Aktuell wurden mögliche Standorte für Windkraftanlagen im Regionalplan bekanntgegeben, jedoch sind diese noch nicht endgültig festgelegt. Dies berichtet die ZVW.

Mit dieser neuen Entwicklung beginnt nun die zweite Runde des Beteiligungsverfahrens. Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, bis zum 1. August Stellungnahmen zu den Änderungen beim Verband Region Stuttgart einzureichen. Diese Beteiligung ist entscheidend, um die Meinungen und Bedenken der Anwohner angemessen in die Planung einzubeziehen.

Position der Gemeinderäte

Der Gemeinderat von Sulzbach an der Murr hat ebenfalls Stellung zu den Vorranggebieten für Windkraftanlagen in der Region Stuttgart bezogen. Die Region, die angrenzend zu Gebieten mit hohem Windaufkommen liegt, darunter um Göppingen, weist vier potenzielle Standorte in Sulzbach aus, die die geforderten Abstände von mindestens 800 Metern zu den Ortschaften einhalten:

Standort Beschreibung
RM-04 Zwischen Kleinhöchberg und Großhöchberg
RM-06 Zwischen Siebersbach und Fischbachtal
RM-08 Im Femelwald zwischen B14 und Zwerenberg
RM-12 Zollstock südlich von Ittenberg, hat das größte Potenzial, liegt jedoch an der unteren Grenze der Windleistungsdichte.

Besonders RM-12, das auch das Eschelhof, ein beliebtes Ausflugsziel, tangiert, wirft Bedenken auf. Der Standort berührt außerdem die Gemarkungen Oppenweiler, Backnang und Auenwald. Das Genehmigungsverfahren für den Windpark am Zollstock wurde 2016 aufgrund eines Konflikts mit einem Drehfunkfeuer in Affalterbach ausgesetzt.

Diskussion über Wirtschaftlichkeit

Die Gemeinderatsmitglieder sind sich einig, dass eine Mitwirkung an der Energiewende notwendig ist, haben jedoch unterschiedliche Ansichten zur Umsetzung. Katja Erkert von der CDU/Freien Wählern befürwortet den Ausbau der Windkraft, betont aber die Notwendigkeit von Verhandlungen mit Betreibern. Uwe Weber, ebenfalls von der CDU/FW, äußert Bedenken hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der Windkraftanlagen, da diese nur durch staatliche Zuschüsse rentabel seien.

Darüber hinaus erinnert Joachim Magenau (CDU/FW) daran, dass die Region bis 2032 die Vorgabe von 1,8 Prozent Vorranggebieten erreichen muss. Der Gemeinderat hat beschlossen, sich schwerpunktmäßig auf RM-12 zu konzentrieren und lehnt die Standorte RM-06 und RM-08 ab, während RM-04 mit einer knappen Mehrheit von sechs zu fünf Stimmen als akzeptierte Vorrangfläche belassen wird.

Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Plans zur Förderung erneuerbarer Energien in Baden-Württemberg, wozu die zuständige KEA BW umfassende Informationen bereitstellt. Die aktive Mitwirkung der Bevölkerung ist entscheidend, um eine nachhaltige Energiewende voranzutreiben und die regionalen Ressourcen effektiv zu nutzen.

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Ort Winterbach, Deutschland
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