Faszination Shudan Kodo: Richard Siegals einzigartige Tanz-Installation!

Richard Siegal präsentiert die Video-Installation „art.Live“ im Lenbachhaus, die japanisches Precision Walking neu interpretiert.
Richard Siegal präsentiert die Video-Installation „art.Live“ im Lenbachhaus, die japanisches Precision Walking neu interpretiert. (Symbolbild/NAG)

Lenbachhaus, München, Deutschland - Am 1. Juni 2025, im Kunstbau des Lenbachhauses in München, wird die innovative Videoinstallation „art.Live“ des US-amerikanischen Choreografen Richard Siegal präsentiert. Diese 20-minütige Installation zeigt eine faszinierende Kombination aus dem japanischen „Shudan Kodo“ – auch bekannt als Japanese Precision Walking – und neu choreografierten Elementen. Während der Installation, die vom International Munich Dance Festival Weltpremiere feierte, sind 53 Athletinnen der Nippon Sports Science University und Tänzer des Ballet of Difference involviert. Die Performances zeichnen sich durch synchronisierte Bewegungen aus, die an Vogelschwärme erinnern und zugleich Assoziationen zu Militäraufmärschen hervorrufen berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Shudan Kodo hat seinen Ursprung in japanischen Highschools, wo Schülerinnen und Schüler rigoroses Training absolvieren, um diese präzisen, synchronen Bewegungen zu erlernen. Der soziale Hintergrund dieser Disziplin zielt darauf ab, das Kollektivverhalten im Notfall zu fördern. Richard Siegal, der seit rund 15 Jahren von dieser Form der Bewegung fasziniert ist, hat 2022 Japan besucht, um das Shudan Kodo aus erster Hand zu studieren gibt das Lenbachhaus bekannt.

Faszination für Kollektivität

Bei seiner Recherche für „art.Live“ thematisiert Siegal die Unterordnung des Individuums unter das Kollektiv im digitalen Zeitalter. Die Installation kombiniert die charakteristischen Bewegungen des Shudan Kodo mit elektronischen Klängen von Alva Noto sowie Licht- und Videodesigns von Matthias Singer und dem Duo Lukas und Teresa Nikol. Verschiedene Verfremdungseffekte werden eingesetzt, um den menschlichen Körper aus unterschiedlichen Perspektiven darzustellen so die Quelle weiter.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Richard Siegal, dem Ballet of Difference und Synaesthetica wurde unterstützt durch das Yokohama International Performing Arts Meeting. Die Videoinstallation wird bis zum 15. Juni 2025 im Lenbachhaus zu sehen sein, der Eintritt ist frei berichtet ergänzend das Lenbachhaus.

Richard Siegals Rückkehr nach Bayern

Zusätzlich zu seiner künstlerischen Arbeit plant Siegal, ab Herbst die Ballettsparte des Nürnberger Staatstheaters zu leiten. Das neu formierte Ensemble wird den Namen „Staatstheater Nürnberg Ballet of Difference“ tragen und mit sechs neuen Produktionen starten. Voraussichtlich im Jahr 2028 wird zudem ein Umzug in die Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände angestrebt fügt die Süddeutsche Zeitung hinzu.

Die Verbindung von Kollektivität, Disziplin und Ästhetik im Shudan Kodo verdeutlicht nicht nur die kulturellen Wurzeln Japans, sondern spiegelt auch die fortlaufenden Entwicklungen in der zeitgenössischen Kunst wider. Japan hat eine lange und vielfältige Kunsttradition, die sich in verschiedenen Bereichen wie Keramik, Metallbearbeitung, Textilkunst und der Gartenkunst zeigt wie auf Japan.de zu lesen ist.

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Ort Lenbachhaus, München, Deutschland
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