Physik für alle! Neuartiges Projekt begeistert Jugendliche in NRW

Berlin, Deutschland - In einem neuen und zukunftsweisenden Projekt zur Förderung der Physik für Jugendliche haben die Universität Dortmund und das Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) ihre Zusammenarbeit bekannt gegeben. Ziel ist es, das Interesse an Physik und verwandten naturwissenschaftlichen Fächern zu steigern und mehr Nachwuchs für diese Disziplinen zu gewinnen. Bildungsforscherin Nele McElvany leitet dieses fünfjährige Forschungsprogramm, das ab 2026 Fördermittel von Bund und Ländern im Rahmen eines „Exzellenzclusters“ erhalten wird. Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass der Fokus des Projektes besonders auf der Bildungsgerechtigkeit liegt, da Mädchen und Jugendliche aus bildungsfernen Haushalten in Fächern wie Physik, Chemie und Informatik unterrepräsentiert sind.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wird eine Interventionsstudie an ausgewählten Schulen durchgeführt. Hierbei sollen Schüler für die Naturwissenschaften begeistert werden, insbesondere für Physik. Das Projekt sieht vor, die Grundlagen neuer Technologien zu erforschen und nachhaltiges Interesse an Physik zu wecken. Als Maßnahmen zur Unterstützung der Schüler sind unter anderem positive Vorbilder aus unterrepräsentierten Gruppen sowie die Herausarbeitung des Nutzens von Physik im Alltag vorgesehen.
Bildungsgerechtigkeit im Fokus
Die aktuelle Forschung zeigt, dass Kinder aus Familien mit geringem formalen Bildungsniveau in Deutschland benachteiligt sind. Eine Untersuchung offenbart erhebliche Unterschiede in der Nutzung von Sport- und Musikangeboten in der frühen Kindheit, abhängig von der Bildung der Eltern. So besuchen unter zwei Jahre alte Kinder aus Hochschulfamilien deutlich häufiger Aktivitäten wie Babyschwimmen oder Eltern-Kind-Turnen im Vergleich zu Kindern aus weniger gebildeten Haushalten iska-nuernberg.de.
Des Weiteren zeigt die Analyse, dass Kinder mit Müttern ohne formale Bildung im Durchschnitt ein Jahr hinter ihren Altersgenossen zurückliegen, deren Mütter einen Hochschulabschluss haben. Dieses Ungleichgewicht setzt sich auch in späteren Jahren fort, wodurch 35% der Kinder aus niedrig gebildeten Elternhäusern als förderbedürftig eingestuft werden. Studien wie die IGLU-Studie 2021 belegen auch, dass bei der Lesekompetenz von Viertklässlern erhebliche Unterschiede anhand des sozialen Hintergrunds der Eltern bestehen.
Interventionen und deren Evaluation
Das in Dortmund begonnene Projekt zielt darauf ab, diese Missstände zu adressieren, indem es positive Resultate in der Förderung von Physik und verwandten Fächern erzielt. 45 Schulen in Berlin, Bayern und Sachsen-Anhalt werden in die Studie involviert, die die Jugendlichen bis zum Schulabschluss begleiten wird. Eine Nachbefragung nach dem Abschluss ist ebenfalls Teil des Vorhabens, um die Wirksamkeit der Interventionen zu evaluieren. fachportal-paedagogik.de hebt hervor, dass Bildungsgerechtigkeit das zentrale Anliegen der Bundesregierung ist, um gleiche Bildungschancen für alle zu gewährleisten.
Das Projekt in Dortmund ist ein weiterer Schritt in Richtung einer gerechteren Bildungslandschaft, die nicht nur auf die Förderung der natürlichen Wissenschaften fokussiert ist, sondern auch darauf abzielt, die bestehenden Ungleichheiten im Bildungssystem zu beseitigen. Besonders wichtig sind die Ansätze, die nachhaltiges Interesse an Physik zu wecken und Chancengleichheit über alle sozialen Schichten hinweg zu fördern.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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