Tutzinger Gymnasiasten erwecken Vom Paradies und Weltuntergang zum Leben!

TheaterArche, Münzwardeingasse 2a, 1060 Wien, Österreich - In der vergangenen Woche begeisterten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Tutzing mit der Aufführung des Theaterstücks „Vom Paradies und Weltuntergang“ von Jura Soyfer. Das 1931 entstandene Werk thematisiert die menschliche Ignoranz und die Bedrohung durch globale Katastrophen. Regisseurin Margit Kleber wurde für ihre zeitkritischen Projekte mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet und erntete den Stolz des Schulleiters Andreas Thalmaier für die eindrucksvolle Schülerleistung.
Die Geschichte handelt von Professor Guck, der versucht, die Menschheit auf die bevorstehende Gefahr eines Kometen aufmerksam zu machen. Komet Konrad, der von dem Planeten Mars zur Erde geschickt wird, um sie zu vernichten, entwickelt schließlich eine unerwartete Zuneigung zur Erde, was das Stück auf hoffnungsvolle Weise endet. Die Inszenierung gelangte zu einem gelungenen Mix aus schauspielerischer Wandlungsfähigkeit und innovativem Bühnenbild, unterstützt von der Technik von Leon Störzer und Raphael Bauer.
Ein vielfältiges Ensemble
Die Beteiligten zeigten sich in verschiedenen Rollen, darunter Quentin Erb als autoritärer Führer und Arjun Gaubatz, der Professor Guck mimte. Die junge Schauspieltruppe konnte auch in der kreativen Auswahl der Requisiten punkten, wie beispielsweise einer Tretleiter als taktischer Flugkörper. Auch die Verpflegung der Gäste im Theatercafé wurde von den Klassen 11 und Q12 des Kulturmanagement-Seminars organisiert, was die Veranstaltung abrundete.
Das Stück, das in den letzten Jahren immer wieder aufgeführt wurde, entstand ursprünglich 1936 in Wien und wurde bereits mehrfach inszeniert, wie die Dokumentation auf soyfer.at zeigt. Das Werk bleibt relevant – es reflektiert die Ignoranz der Menschheit gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Konzentration auf materielle Wohlfahrt. Seine Wiederentdeckung hat sich auch international durch Veranstaltungen wie das 32. internationale Soyfer Symposion etabliert, das im November 2023 in Wien stattfinden soll.
Besonders die zentrale Botschaft von Soyfers Theaterstück, dass Menschen oft mit ihrem eigenen Leben beschäftigt sind und die Krisen der Welt ignorieren, wird heutzutage mehr denn je als notwendig erachtet. Wie TheaterArche fördert, ist der Kontext der Vorstellung wichtig, um die zeitlichen Parallelen zu verstehen und das Publikum zum Nachdenken anzuregen.
Insgesamt war die Aufführung am Gymnasium Tutzing ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Theater nicht nur zur Unterhaltung dient, sondern auch zur kritischen Auseinandersetzung mit der Welt anregt und den Zuschauern eine Reflexion über den Umgang mit aktuellen Bedrohungen ermöglicht.
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Ort | TheaterArche, Münzwardeingasse 2a, 1060 Wien, Österreich |
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