Sachsen im Millionärsrausch: 499 Reiche und ein neuer Rekord!

Die Zahl der Einkommensmillionäre in Sachsen stieg 2022 auf 499, mit einem Höchstverdienst von 23,95 Millionen Euro. Erfahren Sie mehr über die Verteilung und Entwicklungen.
Die Zahl der Einkommensmillionäre in Sachsen stieg 2022 auf 499, mit einem Höchstverdienst von 23,95 Millionen Euro. Erfahren Sie mehr über die Verteilung und Entwicklungen. (Symbolbild/NAG)

Dresden, Deutschland - In Sachsen hat die Anzahl der Einkommensmillionäre in den letzten fünf Jahren einen bemerkenswerten Anstieg von fast 50 Prozent erfahren. Laut Informationen von Sächsische.de lebten im Jahr 2022 insgesamt 499 Personen mit einem Jahreseinkommen von einer Million Euro oder mehr im Bundesland. Diese Bevölkerungsschicht erzielte zusammen ein Jahreseinkommen von 1,26 Milliarden Euro, was einen neuen Rekord darstellt. Vor fünf Jahren, im Jahr 2017, gab es in Sachsen lediglich 346 Einkommensmillionäre, die zusammen 756 Millionen Euro verdienten.

Besonders auffällig ist, dass 2022 der höchste zu versteuernde Einzelverdienst bei 23,95 Millionen Euro lag. Trotz des Anstiegs in der Anzahl der Millionäre ist die Zahl der Steuerprüfungen in dieser Gruppe stark gefallen: Während 2021 nur 4 Prozent und 2022 lediglich 1 Prozent der Millionäre überprüft wurden, bleibt die Zahl der gutverdienenden Steuerpflichtigen konstant hoch. Die meisten Millionäre sind in Dresden (101) und Leipzig (98) ansässig, während der Landkreis Görlitz mit nur 17 Millionären am Ende dieser Liste steht.

Millionärsdichte und Einkommensverteilung

Im Vergleich zu anderen Bundesländern hat Sachsen die meisten Einkommensmillionäre unter den fünf ostdeutschen Bundesländern (außer Berlin). Bundesweit gab es im Jahr 2020 insgesamt 29.345 steuerpflichtige Personen mit Einkünften von mindestens einer Million Euro. Diese Zahl steht im Kontext einer allgemeinen Entwicklung des Reichtums in Deutschland, wie im Bericht der Steuergerechtigkeit aufgeführt ist. Zudem zeigt eine Analyse, dass die Anzahl der Steuerpflichtigen mit einem millionenschweren Einkommen stetig steigt.

Die „Millionärsdichte“ ist in den Bundesländern unterschiedlich verteilt, wobei Hamburg und Bayern die höchsten Raten aufweisen. 2019 lag die Millionärsdichte in Hamburg bei 12 von 10.000 Steuerpflichtigen, während Bayern mit 9 von 10.000 Steuerpflichtigen ebenfalls gut platziert ist. Im Gegensatz dazu verzeichneten sachsen-anhaltische und thüringische Gebiete weniger als 2 von 10.000 Steuerpflichtigen mit millionenschweren Einkünften.

Steuersätze und Einnahmen

Die steuerliche Behandlung von Einkommensmillionären ist ebenfalls kritisch, insbesondere hinsichtlich des Spitzensteuersatzes von 42 Prozent, der ab einem Jahreseinkommen von 68.481 Euro für Ledige und 136.962 Euro bei Zusammenveranlagung greift. Bei höchsten Einkommen ab 277.826 Euro wird eine zusätzliche Reichensteuer von 3 Prozent fällig. Insgesamt zeigt sich, dass über 114.500 Steuerpflichtige den Höchststeuersatz von 45 Prozent zahlen, was 6,6 Prozent der gesamten Einkünfte und 13,2 Prozent der Steuersumme ausmacht, wie aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes, welche unter Destatis veröffentlicht wurden, hervorgeht.

Zusammenfassend zeigt die Entwicklung in Sachsen ein dynamisches Bild des Reichtums und dessen Verteilung. Während die Zahl der Millionäre steigt, erweitert sich auch die Diskussion über die gerechte Besteuerung von Einkommen, besonders im Hinblick auf die tatsächlich durchgeführten Steuerprüfungen und die Verwendung der Steuereinnahmen zur Förderung der Gesellschaft. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf diese Entwicklungen reagieren werden.

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Ort Dresden, Deutschland
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