Wes Anderson zu Trumps Filmzöllen: Das ist absurd und unwichtig!

Babelsberg, Potsdam, Deutschland - Wes Anderson, der renommierte 56-jährige Filmregisseur, hat während der 78. Filmfestspiele in Cannes, die vom 13. bis 24. Mai stattfanden, seinen neuen Film „Der phönizische Meisterstreich“ präsentiert. Anderson zeigt sich im Angesicht der neu angekündigten US-Zölle auf im Ausland produzierte Filme unbeeindruckt. Er äußert die Hoffnung, dass Präsident Donald Trump die Zöllen bald vergisst und sich auf andere Themen konzentriert. „Ich glaube, Trump ist ein Filmfan und möchte nicht nur Filme sehen, die in den USA gedreht wurden“, sagte Anderson während einer Pressekonferenz.
Die Ankündigung Trumps, hohe Zölle auf ausländische Filme zu erheben, hat die Filmindustrie in Aufregung versetzt. Anderson nannte die Idee eines 100-Prozent-Zolls absurd und zweifelte an der Praktikabilität solch eines Vorhabens. „Kann man den Film beim Zoll aufhalten? Er wird doch nicht so verschickt“, so Anderson. Statt Panik zu schüren, riet er dazu, das Leben zu leben und Filme zu machen, ohne sich von politischen Entscheidungen beeinflussen zu lassen. Er teilte seine Bedenken über die Auswirkungen dieser Zölle, indem er anmerkte, dass Filme auf andere Weise reisen als Waren, was die Zollfrage komplizierter mache.
Kreativität und Besetzung von „Der phönizische Meisterstreich“
Andersons neuer Film zeichnet sich durch ein eindrucksvolles Ensemble aus, das unter anderem Benicio del Toro, Michael Cera und die Tochter von Kate Winslet, Mia Threapleton, umfasst. Der Film, der zum Teil in den Filmstudios Babelsberg in Potsdam gedreht wurde, schildert die komplexe Beziehung zwischen del Toro, der einen wohlhabenden Geschäftsmagnaten spielt, und Threapleton, die seine entfremdete Tochter verkörpert. Die Geschichte entwickelt sich um die Herausforderungen, denen der Charakter del Toros gegenübersteht, einschließlich mehrfacher Mordversuche.
Anderson und sein Co-Autor Roman Coppola hatten ursprünglich die Absicht, eine düstere Geschichte über die Auswirkungen eines Geschäftsmagnaten auf die Gesellschaft zu schreiben, veränderten jedoch während des Schreibprozesses die Richtung. Die bevorstehende Veröffentlichung des Films am 29. Mai, gefolgt von einem limitierten Kinostart am 30. Mai und einer breiteren Veröffentlichung am 6. Juni, lässt viele gespannt auf die Reaktionen der Zuschauer warten.
Filmindustrie im Umbruch
Die Filmfestspiele in Cannes standen nicht nur im Zeichen von Andersons filmischer Kreativität, sondern auch im Spannungsfeld von Trumps geplanter Zollpolitik. Diese Ankündigung sorgt für Verunsicherung unter Filmemachern und Kinobetreibern, da viele der erwarteten amerikanischen Filme „im Ausland hergestellte“ Produktionen sind. In diesem Zusammenhang stellte Jon Voight, Trump’s Sonderbotschafter für die Unterhaltungsindustrie, Vorschläge zur Unterstützung amerikanischer Produktionen vor, darunter Steueranreize und Geldstrafen für Filme im Ausland. Diese Entwicklungen werfen Fragen über die Zukunft der internationalen Zusammenarbeit in der Filmindustrie auf.
Neben Andersons „Der phönizische Meisterstreich“ wurden in Cannes viele andere Werke präsentiert, darunter „Mission: Impossible – Die Abrechnung“ von Tom Cruise, „Nouvelle Vague“ von Richard Linklater und „Eddington“ von Ari Aster. Scarlett Johansson feierte mit ihrem Regiedebüt „Eleanor the Great“ Premiere. Angesichts dieser kreativen Vielfalt bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft auf die künstlerische Freiheit im Film auswirken wird.
Für Wes Anderson bleibt die Botschaft klar: Filmkunst sollte sich nicht von politischen Entscheidungen verunsichern lassen, sondern weiterhin auf kreative Lösungen und Erzählungen setzen. Letztlich ist es die Leidenschaft für das Geschichtenerzählen, die im Zentrum der Filmindustrie steht und auch in unsicheren Zeiten bestehen bleibt.
Wes Anderson kritisiert Trumps Zölle und erklärt, dass er sie für absurd hält. „Der phönizische Meisterstreich“ wird bald kinoreif, und die Unterstützungswelle für kreative Freiheit könnte nicht wichtiger sein.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Artikel von bnn.de, variety.com und dw.com.
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Ort | Babelsberg, Potsdam, Deutschland |
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