Erste Fahrgäste in Langen und Egelsbach erleben autonomes Fahren!

Langen, Deutschland - Ab dieser Woche können Fahrgäste in Langen und Egelsbach, im Landkreis Offenbach, das innovative System autonom fahrender Autos nutzen. Das Pilotprojekt, das den Namen „Kira“ trägt, wird von der Deutschen Bahn und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) durchgeführt. Es markiert einen Meilenstein in der Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) in Deutschland, da es das erste Mal ist, dass Fahrgäste bundesweit in selbstfahrenden Autos mitfahren können, wie zvw.de berichtet.
Die Fahrgäste bestellen ihre Fahrt bequem über eine App und werden innerhalb eines definierten Gebiets bis zu ihrem Ziel gebracht. Während der Testphase ist stets ein Sicherheitsfahrer an Bord, der im Notfall eingreifen kann. Die Fahrzeuge, die mit der Automatisierungsstufe „Level 4“ fahren, sind vollständig autonom und werden von einer Leitstelle überwacht. Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit etwa 2,2 Millionen Euro, wobei auch der RMV einen finanziellen Beitrag leistet.
Fahrzeugtechnologie und Sicherheit
Das Projekt zeichnet sich durch einen hohen Automatisierungsgrad aus. Die Erlaubnis für die Erprobung des Level-4-Autonomiefahrens wurde vom Kraftfahrt-Bundesamt erteilt. Dieses Level bedeutet, dass alle Fahrmanöver vom Fahrzeug selbst gesteuert werden, jedoch muss ein Sicherheitsfahrer anwesend sein, um die Kontrolle zu übernehmen, falls dies notwendig sein sollte. Diese Technologie ermöglicht eine sichere Teilnahme am regulären Straßenverkehr, und bei den ersten Fahrten wird das Selbstfahrsystem von Mobileye geprüft, einschließlich der Überprüfung des Kartenmaterials des Betriebsgebiets, so zukunftsnetzwerk-oepnv.de.
Insgesamt werden zunächst zwei autonome Fahrzeuge in Langen und Egelsbach eingesetzt, mit weiteren sechs Shuttles, die schrittweise in den Städten Darmstadt und Offenbach in Betrieb gehen sollen. Ab der zweiten Jahreshälfte soll auch Darmstadt in das Projekt integriert werden, was die Nutzung von autonomen On-Demand-Angeboten noch weiter verbreiten wird. Interessierte Bürger:innen können sich später bewerben, um als Testnutzende die Shuttles über die App zu buchen.
Potenzial für den öffentlichen Nahverkehr
Das Projekt Kira könnte eine neue Ära für den öffentlichen Nahverkehr einleiten, insbesondere in ländlichen Gebieten, wo On-Demand-Fahrdienste attraktiver gestaltet werden sollen. Autonome Verkehrssysteme könnten helfen, den ÖPNV flexibler zu machen und so den Bedarf an Privatfahrzeugen zu verringern, was die Lebensqualität in städtischen und ländlichen Regionen steigern könnte. Die umweltfreundlichen Lösungen sind Teil eines umfassenderen Trends, der darauf abzielt, den Platz in Städten neu zu gestalten und den Verkehrsfluss zu optimieren. So werden traditionelle Hauptbahnhöfe zunehmend zu Mobility Hubs, wo verschiedene Verkehrsmittel nahtlos miteinander verbunden sind, wie vdv.de erläutert.
Das autonome Fahren im öffentlichen Verkehr könnte für eine effizientere Feinverteilung des Nahverkehrs sorgen, indem flächendeckende Mobilitätsangebote geschaffen werden, die keinerlei Parkplätze im Straßenraum benötigen. Damit können Flächen, die heute für privat genutzte Autos verbraucht werden, für öffentliche Verkehrsangebote, Fußgängerverkehr und begrünte Stadtflächen umgenutzt werden.
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Ort | Langen, Deutschland |
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