Zwei Geldautomaten in Erlangen: Sprengung schreckt Nachtschwärmer auf!

Zwei Geldautomaten in Erlangen wurden gesprengt. Die Täter flüchteten, Ermittlungen laufen zur Aufklärung des Vorfalls.
Zwei Geldautomaten in Erlangen wurden gesprengt. Die Täter flüchteten, Ermittlungen laufen zur Aufklärung des Vorfalls. (Symbolbild/NAG)

Erlangen, Deutschland - In der Nacht zum 3. Juni 2025 wurden in Erlangen zwei Geldautomaten gesprengt. Die Täter entkamen in einem dunklen Fahrzeug, und es bleibt unklar, ob sie tatsächlich Geld erbeuten konnten. Bereits während der Sprengungen detonierte ein Sprengstoffpaket nicht, was die LKA-Spezialisten vor Ort als potenziellen Vorteil für die Ermittlungen ansehen. Ein LKA-Sprecher äußerte, dass sowohl der nicht detonierte Sprengstoff als auch mögliche DNA-Spuren entscheidende Hinweise auf die Täter liefern könnten.

Ein Verdacht liegt nahe, dass eine Gruppe von drei bis vier Personen aus den Niederlanden für die Sprengungen verantwortlich sein könnte. Die Ermittler haben intensive Maßnahmen eingeleitet, um die Flüchtigen zu lokalisieren, unter anderem durch den Einsatz eines Hubschraubers. Die Explosionen geschahen gegen 3:00 Uhr und die beiden Geldautomaten befanden sich in einem Abstand von etwa 50 Metern. Der genaue Zeitraum zwischen den Explosionen ist bislang unbekannt. Die Polizei plant zudem Zeugenbefragungen sowie die Auswertung von Videoaufzeichnungen.

Rückgang der Geldautomatensprengungen

Im Jahr 2023 wurden bundesweit insgesamt 461 Geldautomatensprengungen registriert, was einem Rückgang von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig belief sich die Beutesumme auf circa 28,4 Millionen Euro. Dieses Fallaufkommen stellt das zweithöchste seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2005 dar. Die Bedrohungslage in Deutschland wird jedoch als sehr hoch eingeschätzt, und der Trend zur Nutzung fester Explosivstoffe bei diesen Sprengungen hat zugenommen. Fast 90 Prozent der Vorfälle setzten auf feste Explosivstoffe, darunter pyrotechnische Sätze und militärische Sprengstoffe.

Die Sprengungen bergen ein erhebliches Risiko für Unbeteiligte, insbesondere durch herabfallende Trümmerteile und Splitter. Zudem wurden im Jahr 2023 erstmals Todesfälle im Zusammenhang mit den riskanten Fluchtfahrten der Täter registriert. Angriffe auf Geldautomaten erfolgen häufig durch Gruppen und nicht von einzelnen Tätern. Von den 201 im Jahr 2023 ermittelten Tatverdächtigen hatten fast 90 Prozent ausländische Wurzeln, und 136 kamen aus den Niederlanden, was die internationale Dimension des Problems unterstreicht.

Internationale Zusammenarbeit notwendig

Um der Zunahme von Geldautomatensprengungen entgegenzuwirken, ist eine intensive Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und internationalen Partnern erforderlich. Auf EU-Ebene wurde eine Arbeitsgruppe (Operational Task Force) mit Europol ins Leben gerufen, während auf nationaler Ebene eine Gemeinsame Ermittlungsdatenbank (GED) der Strafverfolgungsbehörden eingerichtet wurde, um die Ermittlungen zu unterstützen. Das Bundeskriminalamt spielt hierbei eine zentrale Rolle, indem es Informationen erhebt, auswertet und eigene Ermittlungen durchführt.

Die letzten Jahre zeigen einen tendenziellen Anstieg der Sprengungen in Deutschland, wobei regional insbesondere die Bundesländer in der Nähe der Niederlande betroffen sind. In einer Erklärung vom 8. November 2022 haben das Bundesministerium des Inneren und das BKA konzertierte Maßnahmen zur Bekämpfung dieser kriminellen Angriffe bekräftigt.

Angesichts der jüngsten Vorfälle in Erlangen ist es für die Ermittler von größter Bedeutung, die Hintergründe und mögliche Täternetzwerke schnellstmöglich zu ermitteln.
PNP berichtet, BKA berichtet, BKA informiert weiter.

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Ort Erlangen, Deutschland
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