Erster Veteranentag in Berlin: Feiern, Proteste und Verkehrsstörungen!

Erster Veteranentag in Berlin: Feiern, Proteste und Verkehrsstörungen!

Berlin, Deutschland - Am 15. Juni 2025 wird in Deutschland der erste Nationale Veteranentag gefeiert, ein Tag, der den aktiven und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten gewidmet ist. Die zentrale Veranstaltung findet in Berlin vor dem Reichstag statt, eröffnet von der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU). In ihrer Rede betont Klöckner die Notwendigkeit, den Veteranen Anerkennung zu zeigen, und hebt hervor, dass der Dienst als Soldat nicht mit dem Ablegen der Uniform endet. Der Veteranentag soll künftig jährlich am Wochenende vor oder nach dem 15. Juni gefeiert werden, nachdem er im letzten Jahr vom Bundestag beschlossen wurde, wie tagesschau.de berichtet.

Eine wesentliche Rolle an diesem Tag spielt Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der die Bundeswehr als festen Bestandteil der Gesellschaft würdigt. Er hebt die Bedeutung der Soldaten hervor, die bereit sind, ihr Leben für das Land einzusetzen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ergänzt, dass aufgrund der verschärften Bedrohungslage die Anforderungen an die Soldaten steigen. Er kündigt zudem an, dass die Bundeswehr bis zu 60.000 zusätzliche Soldaten benötigt, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, und stellt klar, dass dieser Tag dazu dient, die Verdienste der Soldaten zu würdigen, ohne in eine Heldenverehrung abzudriften, wie es zdf.de zusammenfasst.

Verkehrseinschränkungen und Proteste

Mit dem ersten Nationalen Veteranentag sind jedoch auch erhebliche Verkehrseinschränkungen im Berliner Regierungsviertel verbunden. Diese gelten bis 21 Uhr am Veranstaltungstag und betreffen unter anderem den Bereich rund um den Bundestag sowie die Befahrung der Spree zwischen Jakob-Mierscheid-Steg und Marschallbrücke. Wie dw.com berichtet, sind mehrere Gegendemonstrationen angekündigt, die die Aufmerksamkeit auf kritische Fragen lenken wollen. So wird unter dem Motto „Wir feiern eure Kriege nicht“ eine Demonstration mit etwa 700 Teilnehmenden von Bahnhof Friedrichstraße zur Marschallbrücke veranstaltet. Aktivisten der Gruppe „Veteranen gegen Krieg“ haben bereits Plakate in Berlin aufgehängt, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.

Zudem äußert sich Thomas Röwekamp, der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, zur Notwendigkeit einer breiten gesellschaftlichen Debatte über eine allgemeine Dienstpflicht. Er warnt vor der sicherheitspolitisch herausforderndsten Lage seit Jahrzehnten und betont die Bedeutung der Wehrhaftigkeit der Gesellschaft. Auch Vertreter aus der Opposition, speziell von der Linken, kritisieren, dass die Unterstützung nicht nur für aktive Militärangehörige, sondern auch für Ortskräfte, die die Bundeswehr unterstützen, nicht ausreichend gewürdigt wird.

Ein Geduldsspiel für Veteranen

Der Veteranentag bietet auch persönliche Geschichten von Menschen, die jahrzehntelang für den Dienst an der Nation gekämpft haben. Robert Müller, ein Veteran mit über 20 Jahren Dienst, hat die Herausforderung, eine Wehrdienstbeschädigung anerkannt zu bekommen, gespürt. Anlässlich des Veteranentags läuft er 350 Kilometer von Hamburg nach Berlin, um auf die Anliegen von Veteranen aufmerksam zu machen und deren Wertschätzung in der Gesellschaft zu fördern, wie zdf.de berichtet. Er stellt eindringlich die Frage, wie lange es dauern kann, bis die Gesellschaft die Bedürfnisse der Veteranen wirklich ernst nimmt.

Insgesamt zeigt der erste Nationale Veteranentag, dass in Deutschland ein neues Bewusstsein für die Belange von Soldaten und deren Familien entsteht. Während die offizielle Anerkennung gefeiert wird, bleibt der kritische Diskurs über den Umgang mit militärischen Themen und deren gesellschaftlichen Stellenwert offen und erforderlich.