Gedenkfeier für Margot Friedländer: Ein Leben im Zeichen der Erinnerung
Gedenkfeier für Margot Friedländer: Ein Leben im Zeichen der Erinnerung
Berlin, Deutschland - Am 9. Juli 2025 fand in der Berliner Philharmonie eine berührende Gedenkfeier für die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer statt. Die Veranstaltung, ausgerichtet von der von Friedländer selbst gegründeten Margot Friedländer Stiftung, zog zahlreiche Wegbegleiter, Freunde und Preisträger des Margot Friedländer Preises an. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt eine ergreifende Gedenkrede, in der er Friedländers Schicksal als „ungeheuerlich und unfassbar“ bezeichnete und ihre Verdienste für die Erinnerungskultur würdigte. Er betonte, dass es notwendig sei, für Toleranz, Demokratie und Menschlichkeit zu kämpfen und erinnerte an das Vermächtnis Friedländers.
Die 103-Jährige verstarb am 9. Mai 2025 in Berlin, und ihr Leben war geprägt von unvorstellbarem Leid sowie unermüdlichem Einsatz gegen das Vergessen. Sie war eine der bekanntesten Zeitzeuginnen der NS-Judenverfolgung und überlebte die Schoah als Einzige ihrer Familie, während ihre Eltern und ihr Bruder von den Nazis ermordet wurden. Nach ihrer Deportation ins Konzentrationslager Theresienstadt 1944 emigrierte sie nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA. Mit 88 Jahren kehrte sie jedoch nach Berlin zurück, um ihre Geschichte in Schulen und anderen Einrichtungen zu erzählen, und warnte stets vor Antisemitismus und Rechtsextremismus.
Ein Zeugnis der Menschlichkeit
Bei der Gedenkveranstaltung sprach auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) ein Grußwort. Hèdi Bouden, der Gewinner des Margot Friedländer Persönlichkeitspreises 2024, beschrieb die große Bedeutung Friedländers für die Gesellschaft und das erinnerungskulturelle Erbe Deutschlands. Die Übertragung der Feier live vom rbb ermöglichte es vielen, an diesem bedeutenden Moment teilzuhaben, der die Verbindung zwischen Geschichte und Gegenwart lebendig hielt.
Die Gedenkfeier nicht nur eine Hommage an ihre Lebensgeschichte, sondern auch ein Appell an zukünftige Generationen. Friedländer hatte sich zeitlebens gegen das Vergessen engagiert, und ihre Stiftung plant, ihre Aufklärungsarbeit fortzusetzen. Nach dem würdevollen Abschied wurde Friedländer am 15. Mai 2025 auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Der Bundespräsident ist Schirmherr der Stiftung und unterstrich das Gefühl der Leere, das der Verlust dieser bemerkenswerten Frau hinterlassen hat.
Friedländer wurde als eine Persönlichkeit beschrieben, die durch ihre Güte und Strahlkraft beeindruckte. In seiner Ansprache erinnerte Steinmeier an die zahlreichen Auszeichnungen, die sie für ihr Engagement erhielt, darunter das Bundesverdienstkreuz und die Ehrenbürgerwürde Berlins. Felix Klein, der Antisemitismus-Beauftragte, sowie Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden, hoben die immense Bedeutung Friedländers für das Gedenken an den Holocaust hervor und zollten ihr Respekt für ihre unermüdliche Arbeit. Deutschlandfunk, Tagesschau, ZDFheute
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Ort | Berlin, Deutschland |
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