München auf Olympiakurs: Stadtrat entscheidet über Bewerbung für 2036!

München entscheidet am 28. Mai über die Olympiabewerbung 2036-2044. Bürgerentscheid am 26. Oktober. Kritiker warnen vor Kosten.
München entscheidet am 28. Mai über die Olympiabewerbung 2036-2044. Bürgerentscheid am 26. Oktober. Kritiker warnen vor Kosten. (Symbolbild/NAG)

München, Deutschland - Mit Spannung wird die Entscheidung des Münchner Stadtrates am 9. Oktober erwartet, die über die Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele abstimmen wird. Der Bürgerentscheid, bei dem die Münchner Bürger am 26. Oktober über die Bewerbung abstimmen dürfen, folgt dem Stadtratsvotum. Befürworter der Bewerbung erhoffen sich nicht nur sportliche Höhepunkte, sondern auch weitreichende wirtschaftliche Impulse und den Ausbau der Verkehrs-Infrastruktur sowie Wohnraum. Diese Überlegungen werden von der Stadt München und dem Freistaat Bayern, vertreten durch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Ministerpräsident Markus Söder (CSU), unterstützt, die ein Konzept zur Bewerbung präsentiert haben.

Laut der Passauer Neuen Presse könnten die Olympischen Spiele in den Jahren 2036, 2040 oder 2044 in München stattfinden. Die Vorteile der Bewerbung umfassen auch die Nutzung der nahezu vollständig erhaltenen Sportstätten aus den Olympischen Spielen 1972, wie das Olympiastadion und die Olympiahallen. Laut den Planungen würden 90% der geplanten Sportstätten im Umkreis von weniger als 30 Kilometern um den Münchner Olympiapark liegen und das Olympische Dorf soll im Münchner Nordosten entstehen, mit 10.500 vorgesehenen Wohneinheiten.

Finanzierung und Infrastruktur

Die Bewerbungs- und Vorbereitungskosten werden auf etwa 6 bis 7 Millionen Euro geschätzt, was eine signifikante Reduzierung im Vergleich zu den gescheiterten Versuchen um die Winterspiele 2018 darstellt. Kritiker warnen jedoch vor den unkalkulierbaren finanziellen Risiken, die mit der Ausrichtung eines derart großen Events verbunden sind. Dies betrifft nicht zuletzt die mögliche Steigerung der Lebenshaltungskosten in München. Eine Umfrage aus dem Jahr 2024 zeigte, dass eine Mehrheit der Münchner für die Austragung der neuen Olympischen Spiele ist, obwohl Bedenken geäußert werden, insbesondere von Linken im Stadtrat, die die Bewerbung ablehnen und auf soziale Ungerechtigkeiten hinweisen.

Die Infrastrukturprojekte, die im Zusammenhang mit der Bewerbung geplant sind, umfassen eine Erweiterung der U-Bahn-Linie U4 und einen S-Bahn-Ringschluss, um die Mobilität in München zu verbessern. Diese Maßnahmen sollen nicht nur den Transport während der Spiele sicherstellen, sondern langfristig auch zur Verbesserung des Stadtverkehrs beitragen. Die Bürger können am 26. Oktober darüber abstimmen, ob sie diese Planungen unterstützen wollen.

Sportstätten und Wettbewerbe

Die geplanten Sportstätten sind größtenteils solche aus den 1972 Olympischen Spielen, was Neubauten minimiert. So wird das Olympiastadion eine zentrale Rolle spielen, indem dort die Eröffnungs- und Abschlussfeier sowie Leichtathletikausstellungen stattfinden sollen. Die Olympiahalle könnte den Turn- und Trampolinsport beherbergen, während BMX- und Skateboard-Wettbewerbe im Olympiapark stattfinden sollen. Für weitere Wettbewerbe sind Standorte wie Oberschleißheim für Regatten und der Starnberger See für Freiwasserschwimmen vorgesehen.

Die Debatte um die Bewerbung bleibt aber hitzig. Während die Unterstützer auf die Vielzahl an Vorteilen hinweisen, betonen die Kritiker die ethischen Bedenken und die möglichen negativen sozialen Auswirkungen. Demonstrationen beider Lager sind vor den entscheidenden Abstimmungen angekündigt, um die öffentliche Aufmerksamkeit zu erhöhen.

Wie die Süddeutsche Zeitung und tz berichten, plant auch Nordrhein-Westfalen eine Bewerbung für die Olympischen Spiele, ebenso wie Berlin und Hamburg. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wird 2026 entscheiden, welche Stadt die nationale Bewerbung einreicht, bevor im Herbst die internationalen Konkurrenten feststehen.

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Ort München, Deutschland
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