Streeck warnt: Drogenabhängigkeit betrifft die gesamte Gesellschaft!

Streeck warnt: Drogenabhängigkeit betrifft die gesamte Gesellschaft!
Berlin, Deutschland - In Deutschland geht es um weit mehr als nur um den Konsum von Drogen – es handelt sich um ein gesamtgesellschaftliches Thema, das uns alle betrifft. Hendrik Streeck, neuer Bundesdrogenbeauftragter, macht mit klaren Worten auf die ernsten Herausforderungen aufmerksam, die die Drogenpolitik mit sich bringt. Fast zehn Millionen Menschen in Deutschland kämpfen gegen eine Abhängigkeitserkrankung. Und das ist noch nicht alles, denn auch viele weitere Personen, darunter Kinder, Eltern, Freunde und Kollegen, leiden in ihrem Umfeld mit. Die Debatte darüber, wie wir mit Drogen und Sucht umgehen, ist alles andere als ein Randthema, wie Radio Herford berichtet.
Streeck fordert einen Perspektivwechsel: „Wir müssen Drogen nicht aus der Sicht der Sitte oder des Rechts betrachten, sondern aus der der Gesundheit.“ Prävention sei nicht nur eine politische Priorität, sondern auch ein moralisches Gebot. Besonders die Jugend und die Schwächsten in der Gesellschaft sollten im Fokus stehen. Mit einem besorgniserregenden Anstieg der Drogentoten – 2023 waren es 2.227, doppelt so viele wie vor zehn Jahren – ist klar, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Zahl für 2024 wird bald veröffentlicht und könnte die Situation noch dramatischer abbilden.
Wohin mit den Drogen?
Ein Teil der Lösung könnte in der kontrollierten Abgabe von Cannabis liegen, um den Schwarzmarkt zu bekämpfen und den Gesundheitsschutz zu erhöhen. Laut dem Jahresbericht 2023 der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) bleibt Cannabis die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland. Überraschende 4,5 Millionen Erwachsene konsumieren regelmäßig Cannabis, und etwa 40 % der ambulanten sowie 30 % der stationären Behandlungen stehen in Zusammenhang mit Cannabis- und Cannabinoidkonsum. Die Bundesregierung betont die Notwendigkeit, niedrigschwellige Angebote der Suchthilfe auszubauen, um diesen Trend umzukehren.
Streeck mahnt auch zur verstärkten Bekämpfung des illegalen Drogenhandels, insbesondere des zunehmenden Kokainhandels, der in Europa immer billiger wird. Zudem verschärfen sich die Probleme mit Crack, was sowohl gesundheitliche als auch soziale Folgen hat. In dieser angespannten Lage wird auch die Rolle des Darknets immer bedeutender – hier finden sich illegale Handelsräume, die es dringend zu regulieren gilt.
Prävention als Schlüssel
Die Bedeutung von Präventionsangeboten nimmt nach den Einschränkungen der Coronapandemie wieder zu. Streeck setzt auch auf internationale Zusammenarbeit, denn die Drogenproblematik macht nicht an Staatsgrenzen halt. Übergreifende Ansätze sind gefragt, um diese Epidemie effizient zu bekämpfen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zahl der Drogentoten und die Verbreitung von Drogen nicht länger ignoriert werden dürfen. Der Aufruf zu einem gesellschaftlichen Umdenken ist laut Streeck nötig, um effektive Maßnahmen zu implementieren und die betroffenen Menschen umfassend zu unterstützen. Für ein besseres Verständnis und eine fundierte Drogenpolitik sind der REITOX-Bericht und die laufenden Entwicklungen im Bereich der Sucht- und Drogenpolitik unerlässlich. Die DBDD liefert dabei wertvolle Informationen und Ressourcen, um die Öffentlichkeit aufzuklären und konkrete Schritte zu unternehmen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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