Angriff auf queere Kundgebung in Bad Freienwalde – Polizei ermittelt

In Bad Freienwalde kam es zu einem Übergriff auf eine queere Kundgebung. Staatsschutz ermittelt wegen Landfriedensbruchs.
In Bad Freienwalde kam es zu einem Übergriff auf eine queere Kundgebung. Staatsschutz ermittelt wegen Landfriedensbruchs. (Symbolbild/NAG)

Angriff auf queere Kundgebung in Bad Freienwalde – Polizei ermittelt

Bad Freienwalde, Deutschland - In Bad Freienwalde hat sich am 16. Juni 2025 ein besorgniserregender Vorfall ereignet. Eine Gruppe von Vermummten hat eine Kundgebung gegen rechte Ideen angegriffen. Bei diesem Übergriff kam es zu einem schweren Landfriedensbruch, für den die Polizei nun ermittelt. Wie Zeit Online berichtet, wurden mindestens zwei Personen bei dem Angriff leicht verletzt, und die Täter flüchteten in unbekannte Richtung, ehe die Polizei eintreffen konnte.

Die Kundgebung, an der viele Mitglieder der queeren Community teilnahmen, war Teil einer Vielzahl von Aktionen, die sich gegen die wachsende Intoleranz und Diskriminierung richteten. Doch genau mit solchen Übergriffen wird die bereits angespannte Situation für queere Menschen in Deutschland weiter verschärft. Laut einer Analyse des Bundeskriminalamtes und des Bundesinnenministeriums zeigt sich ein alarmierender Trend: Im Jahr 2023 wurde ein Anstieg queerfeindlicher Straftaten um fast 50 % im Vergleich zum Vorjahr registriert, und die Tendenz ist steigend. Dies geht aus einem Lagebericht hervor, den die Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlicht hat.

Angriff auf Vielfalt

Derübergriff in Bad Freienwalde ist nur ein Teil eines besorgniserregenden Musters. Besonders in den letzten Jahren haben rechtsextreme und gewaltorientierte Gruppen vermehrt Angriffe auf queere Veranstaltungen in Deutschland verübt, wobei Sachsen und Sachsen-Anhalt als Hotspots identifiziert wurden. Viele dieser Übergriffe gelten als politisch motivierte Hasskriminalität und richten sich gezielt gegen Menschen mit bestimmten Identitäten und Merkmalen.

Die queere Community, die Praktiken und Normen hinterfragt, hat in diesem Kontext nicht nur mit Anfeindungen zu kämpfen, sondern sieht sich auch einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt. Laut einem Bericht des Bundeskriminalamtes wurden 2023 insgesamt 1.785 queerfeindliche Straftaten verzeichnet, wobei etwa ein Drittel dieser Fälle aus einem rechtsextremen Kontext heraus gehandelt wurde. Dabei handelt es sich oft um volksverhetzende Äußerungen, Beleidigungen sowie körperliche Angriffe.

Gemeinsam gegen Hass

In Anbetracht dieser Entwicklungen ist die Einrichtung einer virtuellen Landkarte für Anlaufstellen und Beratungsangebote für Betroffene von Hasskriminalität ein Schritt in die richtige Richtung. Eine solche Initiative könnte dazu beitragen, die Sichtbarkeit des Problems zu erhöhen und Betroffenen den Zugang zu wichtigster Unterstützung zu erleichtern.

Die traurige Wahrheit ist, dass die Gesellschaft gefordert ist, sich aktiv gegen solche Angriffe zu stellen. Auch wenn viele die Augen vor der Realität verschließen möchten, muss das Thema Queerfeindlichkeit ganz oben auf die Agenda. Nur so kann man gemeinsam für eine respektvolle und tolerante Gesellschaft eintreten. Der Übergriff in Bad Freienwalde ist ein akutes Beispiel dafür, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.

Wie es in Bad Freienwalde weitergeht und welche Maßnahmen ergriffen werden, bleibt spannend zu beobachten. Die Polizei arbeitet an der Aufklärung des Vorfalls und sucht die geflüchteten Täter.

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OrtBad Freienwalde, Deutschland
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