Lohnschritt für 3.000 Bäcker: Ost erreicht Tarifparität zum Westen!

Lohnschritt für 3.000 Bäcker: Ost erreicht Tarifparität zum Westen!
Barnim, Deutschland - In einem eindrucksvollen Schritt hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) jüngst eine bedeutende Lohnangleichung für Beschäftigte in der Brotindustrie Ost erzielt. Dies betrifft rund 3.000 Mitarbeiter großer Backwarenhersteller, und der Tarifvertrag sieht eine schrittweise Anpassung der Löhne an das höchste Tarifniveau in Hamburg und Schleswig-Holstein vor. Wie barnim-aktuell.de berichtet, können sich die Beschäftigten ab Februar 2025 über eine Entgelterhöhung von 1,1% freuen, gefolgt von einer weiteren Steigerung um 3% am 1. Juni 2025. Die vollständige Angleichung der Löhne an das westdeutsche Niveau ist dann für den 1. Dezember 2025 geplant. So rechnen die bisherigen Tarifverhandlungen dieses Jahr mit einem Entgelt-plus von bis zu 5,6% für die Beschäftigten in der Brotindustrie Ost.
Uwe Ledwig, der Verhandlungsführer und Vorsitzende der NGG Ost, sieht diesen Abschluss als einen großartigen Erfolg für die Beschäftigten an. Er betont, dass es sich hierbei um einen bedeutenden Schritt in der Stärkung der Gewerkschaft in den Betrieben handelt. Übrigens unternimmt die NGG mit diesem Tarifabschluss auch einen furiosen Vorstoß gegen Lohndiskriminierung zwischen Ost- und Westdeutschland.
Details zum Tarifvertrag
Der Tarifvertrag kommt nicht von ungefähr, sondern wurde in gemeinsamer Anstrengung mit dem Verband Deutscher Großbäckereien ausgehandelt. Ein solches Vorgehen könnte auch Modellcharakter für andere, laufende Tarifverhandlungen in westdeutschen Regionen haben. Im Oktober 2026 ist zudem eine weitere Lohnerhöhung um 2,4% vorgesehen, was die Verhandlungsführung weiter stärkt. Das Ziel ist klar: Die NGG möchte breite bundesweite Gespräche über Zuschläge, Sonderurlaube und andere Tarifelemente einleiten, um die Arbeitsbedingungen in der Branche weiter zu verbessern, wie sich auch aus den Informationen von dgb.de ergibt.
Hintergrund dieser Entwicklungen ist, dass die Brotindustrie Ost stark von Unternehmen wie der Harry-Brot GmbH, dem größten deutschen Backwarenhersteller, sowie der Lieken-Gruppe dominiert wird, die zur tschechischen Agrofert-Gruppe gehört. Die Auswirkungen der Tarifverhandlungen werden daher nicht nur den Beschäftigten der großen Player in der Branche zugutekommen, sondern auch kleineren Betrieben, wie zum Beispiel der Wittenberger Bäckerei, die mit etwa 400 Beschäftigten ebenfalls unter den Tarifvertrag fallen.
Der Stand der Tarifbindung
Die jüngsten Entwicklungen in der Brotindustrie werfen auch ein Licht auf die allgemeine Situation der Tarifbindung in Deutschland. Laut bpb.de sank der Abdeckungsgrad von Tarifverträgen im Jahr 2018 auf 54%, was im Vergleich zu 67% im Jahr 2000 eine besorgniserregende Entwicklung darstellt.
Besonders im Osten Deutschlands liegt die Tarifbindung mit 45% unter dem Westniveau von 56%. Obwohl die Bundesrepublik im internationalen Vergleich eine relativ niedrige Streikfreudigkeit aufweist, sind die Fortschritte, die durch gewerkschaftliche Verhandlungen wie in der Brotindustrie Ost erzielt werden, ein wichtiges Signal für die gesamte Branche.
Somit zeigt sich, dass ein gutes Händchen in den Tarifverhandlungen nicht nur eine Löhne anpasst, sondern auch die Wertschätzung der Mitarbeiter steigert und ein klares Zeichen für faire Arbeitsbedingungen setzt. In den kommenden Monaten dürfen wir gespannt sein, wie sich die bereits anberaumten Verhandlungen und die damit verbundenen Tariferhöhungen entwickeln werden. Die Brotindustrie Ost hat mit diesem Tarifabschluss einen bedeutenden Schritt in die richtige Richtung gemacht, auf den viele andere Branchen aufspringen sollten, um die Löhne fair zu gestalten und die Beschäftigen zu unterstützen.
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Ort | Barnim, Deutschland |
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