Kiju in Brandenburg: Jubel zum 30. Geburtstag, aber Existenz in Gefahr!

Kiju in Brandenburg: Jubel zum 30. Geburtstag, aber Existenz in Gefahr!

Hohenstücken, Brandenburg an der Havel, Deutschland - In Brandenburg an der Havel gibt es einen Ort, der seit 30 Jahren unzählige Kinder und Jugendliche begleitet und fördert: Das Kinder- und Jugend-Freizeitzentrum Kiju in Hohenstücken. Die Einrichtung, die im Sommer 1995 vom Humanistischen Regionalverband Brandenburg/Belzig (HVB) ins Leben gerufen wurde, feiert nun dieses besondere Jubiläum. Doch die Freude darüber wird von Sorgen um die Existenz des Kiju getrübt. Kiju-Leiter Axel Krause äußert, dass die Einrichtung derzeit massiv um ihre Zukunft kämpft. Die Stadt plant, das Kiju in ein neues Parkquartier zu integrieren, welches ab Herbst 2028 entstehen soll. Im Jahr 2021 kündigte Oberbürgermeister Steffen Scheller bereits an, dass das Kiju Teil dieses neuen Quartiers werden soll, doch die Unsicherheiten sind groß, nachdem zwei Versuche, Bundesfördermittel für die dringend benötigte Sanierung in Höhe von etwa fünf Millionen Euro zu beantragen, gescheitert sind. Diese Situation bringt zusätzlichen Druck auf die Einrichtung, weshalb Krause plant, das Kiju-Gelände in Erbbaupacht zu übernehmen, um eigenständig Fördermittel beantragen zu können.

Der Grund für diese Sorgen ist kein Einzelfall: Die Stadt möchte in ihrer Haushaltsplanung Platz für andere Projekte schaffen, was zur Ablehnung der Kiju-Förderung geführt hat. Axel Krause ist sich bewusst, dass die Gespräche über die Gesamtsituation und die mögliche Nachnutzung des derzeitigen Kita-Gebäudes in der Sophienstraße entscheidend sind. Im Januar 2023 erhielt er diesbezüglich einen Anruf von der Sozialbeigeordneten Alexandra Adel. Die Unsicherheit ist für die Mitarbeiter:innen und die Nutzer:innen spürbar.

Vielfältige Fördermöglichkeiten nutzen

Ohne Zweifel gibt es in Brandenburg eine Vielzahl von Förderangeboten, die auch dem Kiju zugutekommen könnten. Die LJR Brandenburg listet zahlreiche Stiftungen und Programme auf, die Projekte im Bereich Jugend und Soziales unterstützen: Von der Stiftung Bürger für Bürger, die Projekte für gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert, bis hin zur Aktion Mensch, die inklusive Projekte unterstützt. Für innovative Vorhaben könnten Fördermittel von bis zu 200.000 Euro durch die Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. beantragt werden. Besonders willkommen wären solche Mittel gerade in Zeiten finanzieller Engpässe.

Die Suche nach potenziellen finanziellen Unterstützern könnte für das Kiju entscheidend sein. Besonders die Möglichkeit, sich nicht nur an öffentliche Gelder, sondern auch an private Stiftungen zu wenden, bietet Hoffnung. Zukünftige Projekte könnten so gezielt entwickelt und gefördert werden, bevor die Stadt ihre Planschritte im Parkquartier geht.

Überprüfung der Projekte & Antragsfristen

Im Rahmen der Beantragung von Fördermitteln ist es wichtig, die Projekte gut zu planen. Laut dem Aktionsbündnis Brandenburg sollten Vorhaben konzeptionell abgeschlossen und zeitlich befristet sein. Des Weiteren erleichtert das Aufteilen von Projekten und die Suche nach Anschubfinanzierungen die Bewilligung solcher Mittel. Gerade für das Kiju wäre eine sorgfältige Planung unabdingbar, um in der Vielzahl an Angeboten die passenden Zuschüsse zu finden und fristgerecht zu beantragen.

Die anstehende Geburtstagsfeier des Kiju am Donnerstag um 17 Uhr könnte ein guter Anlass sein, um sowohl die lokale Gemeinschaft als auch mögliche Sponsoren auf das Anliegen aufmerksam zu machen. Hierbei wird es vor allem darum gehen, ein Zeichen zu setzen und den wertvollen Beitrag der Einrichtung für die Kinder und Jugendlichen zu würdigen, und vielleicht sogar neue Unterstützer zu gewinnen. Die Herausforderungen sind groß, doch mit einem frischen 30-jährigen Jubiläum und der Unterstützung durch die Gemeinschaft könnte sich der Wind für das Kiju bald drehen. Bleibt nur zu hoffen, dass es dem Team mit kreativen Ideen und einem beherzten Näherkommen an potenzielle Geldgeber gelingt, die Zukunft des Kiju zu sichern und zu gestalten.