Wasserknappheit in Südbrandenburg: Entnahmeverbote für Flüsse und Seen!

Wasserentnahmeverbote in Dahme-Spreewald: Grund für Maßnahmen ist die anhaltende Trockenheit und niedrige Wasserstände.
Wasserentnahmeverbote in Dahme-Spreewald: Grund für Maßnahmen ist die anhaltende Trockenheit und niedrige Wasserstände. (Symbolbild/NAG)

Wasserknappheit in Südbrandenburg: Entnahmeverbote für Flüsse und Seen!

Dahme-Spreewald, Deutschland - In Südbrandenburg müssen die Bürgerinnen und Bürger künftig beim Wassernutzung genauer hinschauen. Ab sofort gilt in den Landkreisen Spree-Neiße und Dahme-Spreewald ein Wasserentnahmeverbot aus Seen und Flüssen, das seit Donnerstag, 8 bis 20 Uhr, in Kraft ist. Betroffen sind dabei die Gemeinden Spremberg, Drebkau, Kolkwitz, Lübben, Luckau und Teile des Spreewalds. Hintergrund dieses drastischen Schrittes sind die anhaltend niedrigen Wasserstände in der Spree, die bereits durch Zuflüsse aus sächsischen Talsperren gestützt wird. Fachleute befürchten, dass solche Einschränkungen in der Zukunft häufiger notwendig werden.

Die Situation ist ernst. In ganz Brandenburg haben sich aufgrund der langanhaltenden Trockenheit Wasserentnahmeverbote aus Flüssen und Seen etabliert. Die erste Allgemeinverfügung kam bereits im Juni aus dem Landkreis Oberhavel, wo Wassernutzung nur von 21 bis 6 Uhr erlaubt ist. Immer mehr Kreise, darunter auch Frankfurt (Oder) und die Märkisch-Oderland, rufen zu einem sparsamen Wasserverbrauch auf. Denn die Defizite aus den niederschlagsarmen Jahren 2018 bis 2022 konnten nicht ausgeglichen werden, und das Grundwasser sinkt ständig.

Verstärkung der Kontrollen

Die Behörden zeigen sich ebenso unnachgiebig wie besorgt. Hohe Strafen bis zu 50.000 Euro drohen all jenen, die gegen die Wasserentnahmeverbote verstoßen. Der Landkreis Elbe-Elster kündigte zudem an, die Einhaltung dieser Verbote verstärkt zu kontrollieren. In Städten wie Brandenburg an der Havel gilt ein Verbot bis zum 30. September, wobei es Ausnahmen für Saugwagen zur Bewässerung öffentlicher Flächen gibt. Dies verdeutlicht, wie ernst die Lage auch für die Landwirtschaft und die Grünflächenpflege ist.

Interessanterweise ist die Trockenheit nicht nur eine Herausforderung für die Wasserversorgung, sondern auch für die heimische Obstproduktion. In Brandenburg arbeiten Wissenschaftler daran, welche Apfelsorten dem Klimawandel gewachsen sind. Extremwetterereignisse und trockene Böden setzen den Apfelbauern zu. Laut Deutschlandfunk Kultur gefährdet das Wasserentnahmeverbot tagsüber die Apfelernte: Ohne künstliche Bewässerung sind die Früchte nicht zum Verkauf geeignet.

Rationierung der Ressource Wasser

Unterdessen kommt weiterer Druck auf die Wasserversorgung: Tesla benötigt jährlich gewaltige 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser für sein Werk in Ostbrandenburg – das entspricht dem Wasserverbrauch einer Stadt mit 40.000 Einwohnern. Mit einem Blick auf die Zukunft wird ab 2025 für Neukunden eine Wasserverbrauchsgrenze von 105 Litern pro Person und Tag festgelegt, wie rbb24 berichtet.

Die Diskussion um den Kauf und die Erhaltung von Wasser wird intensiv geführt. Experten wie Hydrogeologin Irina Engelhardt warnen vor der geringen Grundwasserneubildung in der Region, die jährlich bei nur 82 mm liegt. Unkonventionelle Lösungen, wie das Auffangen von Starkniederschlägen zur Grundwasseranreicherung, werden als notwendig erachtet, um die Wasserversorgung langfristig zu sichern. Brandenburg plant bereits, die Genehmigungspraxis für gewerbliche Ansiedlungen zu überdenken, um die Trinkwassersicherheit zu gewährleisten.

Die Entwicklung der Wasserpolitik in Brandenburg zeigt, dass nachhaltiger Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser ein zentrales Anliegen geworden ist. Von den Landkreisen bis hin zu den Bürgerinnen und Bürgern – alle sind gefordert, einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser sicherzustellen.

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OrtDahme-Spreewald, Deutschland
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