Kreis Elbe-Elster stoppt Wasserentnahmen: Natur in Gefahr!

Kreis Elbe-Elster stoppt Wasserentnahmen: Natur in Gefahr!
Elbe-Elster, Deutschland - In den letzten Wochen haben die Niederschläge im Landkreis Elbe-Elster stark nachgelassen, was zu einer besorgniserregenden Situation geführt hat. Die Schwarze Elster und ihre Nebengewässer verzeichnen historische Niedrigstände. Viele Flüsse in der Region kämpfen mit sinkenden Wasserständen, was die Wasserqualität und das ökologische Gleichgewicht erheblich gefährdet. Dies bestätigt das Wochenkurier, das auch berichtet, dass die „Niedrigwasserampel Brandenburg“ auf Rot steht. Dort hat der Dezernent für Ordnung und kreisliche Entwicklung, Dirk Gebhard, die Dringlichkeit des Handelns für Mensch und Natur betont.
Hinzu kommt, dass im Zeitraum von Februar bis Mai 2025 weniger als die Hälfte des normalen Niederschlags gefallen ist. Die sichtbaren Konsequenzen sind deutlich: Ausgetrocknete Bäche, sinkende Grundwasserspiegel und ein deutlich gestresstes Ökosystem erfordern Maßnahmen. Um diese Krisensituation zu bewältigen, tritt am 20. Juni 2025 eine Allgemeinverfügung in Kraft, die die wasserrechtliche Entnahme aus den oberirdischen Gewässern im Landkreis stark einschränkt. Dies betrifft alle, die Wasser aus diesen Gewässern entnehmen, wobei erlaubnisfreie Entnahmen durch Eigentümer und Anlieger verboten sind. Bestehende Entnahmegenehmigungen sind bis auf Weiteres ausgesetzt und aber Ausnahmen können per Antrag erteilt werden. Verstöße gegen diese Verfügung können mit Geldbußen von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Anträge zur Wasserentnahme müssen bei der unteren Wasserbehörde des Landkreises eingereicht werden.
Die Ursachen und die Folgen von Niedrigwasser
Niedrigwasserereignisse sind nicht nur eine akute Herausforderung. Sie werden durch Trockenperioden bedingt, die oft zeitlich vor dem Niedrigwasser auftreten. Wenn die Grundwasservorräte erschöpft sind und der Abfluss aus den Seen kaum mehr erfolgt, sinkt der Wasserstand in den Flüssen kontinuierlich. Laut Umweltbundesamt haben menschliche Aktivitäten, wie die Bewirtschaftung von Speichern und Talsperren, einen direkten Einfluss auf die Niedrigwasserentwicklung. Auch die Flächennutzung im Einzugsgebiet hat Auswirkungen auf den Wasserhaushalt.
Die ökologischen Folgen sind gravierend: Ein erhöhter Sauerstoffmangel, verengte Lebensräume und hohe Wassertemperaturen können Fische und andere aquatische Organismen unter Stress setzen und sogar zu Fischsterben führen. Nicht zuletzt können sich unter bestimmten Bedingungen Cyanobakterien stark vermehren, die gefährliche Toxine im Wasser bilden. Niedrigwasser und die damit verbundenen Herausforderungen sind also nicht nur ein temporäres Phänomen, sondern ein Zeichen für gravierende Umweltveränderungen.
Ein Blick auf die Zukunft
Wie das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie aufzeigt, gehört Niedrigwasser zu den jährlich wiederkehrenden Phänomenen in Mitteleuropa und wird durch klimatische und jahreszeitliche Faktoren beeinflusst. Die Häufung von Niedrigwassersituationen ist Teil der natürlichen Variabilität. Bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts werden keine substantiellen Änderungen im Niedrigwasser-Abflussverhalten erwartet, doch bereits in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts sind intensivierte Niedrigwasserereignisse zu befürchten.
Es liegt also an uns allen, die nötigen Schritte zu unternehmen, um die Wasserressourcen in unserer Region zu schützen. Die erste Maßnahme ist, sich über die aktuellen Bestimmungen zu informieren und sich an die Auflagen der Allgemeinverfügung zu halten. Weitere Informationen sind unter www.lkee.de erhältlich.
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Ort | Elbe-Elster, Deutschland |
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