Potsdam bereitet sich auf den Katastrophenfall: Übung am 5. Juli!

Potsdam bereitet sich auf den Katastrophenfall: Übung am 5. Juli!
Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion, 14473 Potsdam, Deutschland - Ein großes Übungsszenario steht am 5. Juli in Potsdam auf dem Programm. Zum Zweck der Vorbereitung auf einen möglichen Katastrophenfall wird das Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion zur Kulisse für eine bedeutende Notfallübung. Ziel dieser Veranstaltung ist es, die Abläufe und das Zusammenspiel der Rettungskräfte bei einem Massenanfall von Verletzten zu testen, wie Meetingpoint Potsdam berichtet.
Die Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit, Brigitte Meier, hebt die essentielle Bedeutung der Vorbereitung auf solche Notfälle hervor. «Wir müssen darauf vorbereitet sein, was zu jeder Zeit geschehen kann», sagt sie. Im Rahmen des Übungsszenarios wird ein Teileinsturz eines Tribünendaches simuliert, wobei etwa 150 Menschen betroffen sind, von denen 71 Verletzte verkörpern werden.
Authentisches Üben für den Ernstfall
Um realistische Bedingungen zu schaffen, werden die verletzten Personen von Freiwilligen dargestellt, die auf einen öffentlichen Aufruf geantwortet haben. Die Rettungsmaßnahmen werden von den Potsdamer Feuerwehren sowie Katastrophenschutzeinheiten aus mehreren Regionen durchgeführt. An der Übung sind auch die Krankenhäuser Ernst von Bergmann und Alexianer St. Josefs eingebunden, um die Abläufe zu proben. Dr. Karin Hochbaum, Medizinische Geschäftsführerin des Klinikums Ernst von Bergmann, betont die Wichtigkeit dieser Übung für die Notfallversorgung.
Solche Vollübungen sind entscheidend, um die Kompetenzen der Einsatzkräfte unter Stress zu schärfen und letztlich auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Die Notwendigkeit regelmäßiger Übungen wird auch von Dr. Antje Pfaffe, Chefärztin der Zentralen Notaufnahme des Alexianer St. Josefs-Krankenhauses, unterstrichen. Sie merkt an, dass ein Massenanfall von Verletzten, wie er im Rahmen dieser Übung simulieret wird, glücklicherweise nicht häufig vorkommt, weshalb jede Gelegenheit zur Schulung wichtig ist.
Verkehrseinschränkungen und öffentliche Information
Am Übungstag wird es von 7 bis 18 Uhr zu Einschränkungen in der Karl-Liebknecht-Straße, in der Nähe des Stadions, kommen. Die Straße wird im Bereich des Stadions komplett gesperrt, und es gibt auch Einschränkungen auf der Allee nach Glienicke. Die Buslinie 616 wird umgeleitet. Um die Bevölkerung über die Abläufe und Einschränkungen zu informieren, wird eine MoWas-Information bereitgestellt. Ralf Krawinkel bittet die Bürger, die Einsatzkräfte nicht zu behindern und den abgesperrten Bereich zu respektieren.
Angesichts Ereignissen wie dem Anschlag am Berliner Breitscheidplatz oder dem Zugunglück von Bad Aibling wird die Notwendigkeit solcher Übungen für Hilfsorganisationen, Feuerwehr und Polizei immer deutlicher. Ein Massenanfall von Verletzten (MANV) kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, unter anderem Großunfälle, Naturkatastrophen und Anschläge, erklärt die Norm DIN 13050:2021-10, wie Forum Verlag erläutert.
Bei einem MANV, der ab über 50 Verletzten ausgerufen wird, ist für die Feuerwehr eine präzise Koordination von zentraler Bedeutung. Sie hat unter anderem die Aufgabe, die Einsatzstelle abzusichern und geeignete Mittel für die Patientenversorgung bereitzustellen.
Regelmäßige Fortbildungen und praxisnahe Übungen sind unerlässlich, damit die Einsatzkräfte im Ernstfall gewappnet sind und die Abläufe reibungslos funktionieren. Wie Fraunhofer IAO berichtet, werden solche Übungen dazu genutzt, Handlungskonzepte zu entwickeln und zu evaluieren, um stets besser auf Notfallszenarien reagieren zu können.
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Ort | Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion, 14473 Potsdam, Deutschland |
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