Insolvenz-Schock für die Lausitz: Glasmanufaktur in Tschernitz am Ende!

Insolvenz-Schock für die Lausitz: Glasmanufaktur in Tschernitz am Ende!

Tschernitz, Deutschland - In Tschernitz hat die Glasmanufaktur Brandenburg GmbH (GMB) heute, am 7. Juli 2025, Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen, einst als einer der besten Solarglashersteller weltweit bekannt, kämpfte in den letzten Monaten mit erheblichem internationalen Preisdruck und weiteren wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die zu einer Situation in Kurzarbeit führten. Der zuständige Wirtschaftsminister Daniel Keller bedauert die Entscheidung und kritisiert die Rahmenbedingungen für die Solarglasproduktion in Europa.

Keller mahnt zur Vorsicht in Bezug auf die Abhängigkeit von importierten Produkten, insbesondere aus China. „Die Politik muss hier dringend handeln“, so der Minister. Er verweist auf die Notwendigkeit, den Standort Tschernitz zu sichern und debattierte zusammen mit verschiedenen Akteuren über mögliche Unterstützungsangebote, um die Glasmanufaktur zu stärken. Politische Initiativen zur Senkung von Energiepreisen sowie Unterstützungen bei Kurzarbeit wurden ebenfalls in Betracht gezogen. Bereits im Februar 2023 wandte sich Keller an die Bundesregierung und den EU-Handelskommissar mit der Forderung nach einem Resilienzbonus und der Verlängerung von Antidumpingmaßnahmen. Ähnliche Schreiben stammen von seinem Vorgänger im Amt, Prof. Dr. Steinbach.

Die Auswirkungen auf die Region

Der Landrat des Landkreises Spree-Neiße, Harald Altekrüger, zeigt sich besorgt über die Auswirkungen der Insolvenz auf die Region. „Der Verlust der Glasindustrie in der Lausitz ist schwer vorstellbar“, äußert er sich angesichts der wirtschaftlichen Konsequenzen. Seine Befürchtungen spiegeln sich in den allgemeinen Trends wider, die derzeit in Deutschland zu erkennen sind: Im Jahr 2023 gab es circa 110.200 Insolvenzen, ein Rückgang im Vergleich zu 2013, doch die Unternehmensinsolvenzen, insbesondere im Dienstleistungssektor, zeigen einen besorgniserregenden Anstieg.

Die Bundesagentur für Arbeit hat bereits angekündigt, sich um die Vermittlung der GMB-Mitarbeiter in neue Beschäftigungen zu kümmern. Gleichzeitig wird die Wirtschaftsförderung Brandenburg sich für eine gewerbliche Nachnutzung des Standorts in Tschernitz einsetzen, um die wirtschaftlichen Schäden für die Region so gering wie möglich zu halten.

Der Widerstand gegen die Insolvenz

Borosil, der indische Gesellschafter der GMB, bleibt optimistisch und hofft auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in der EU, damit der Standort Tschernitz wieder florieren kann. „Die GMB wurde über die Jahre hinweg durch verschiedene Fördermittel unterstützt, einschließlich GRW-Mitteln, und wir haben stets in die Qualität und Innovation unserer Produkte investiert“, so ein Unternehmensvertreter.

Die Erfassung von Insolvenzinformationen ist ein erforderlicher Schritt, um den betroffenen Unternehmen und ihren Gläubigern eine faire Chance zu geben. Dies geschieht durch die Registrierung in Insolvenzregistern, die in den meisten EU-Ländern zugänglich sind. Dabei variiert die Zugänglichkeit dieser Informationen je nach Land, und die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit, auf eine Vielzahl von Daten zuzugreifen.

Die Situation in Tschernitz ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, die Unternehmen in diesem Jahr meistern müssen. Auch wenn die Zahlen insgesamt einen leichten Rückgang der Insolvenzen zeigen, bleibt die Unsicherheit spürbar, insbesondere für Industrien, die stark von internationalen Märkten abhängig sind. Ob die GMB wieder auf die Beine kommt, bleibt abzuwarten, aber die Stimmen aus der Politik und der Wirtschaft mahnen zur Eile. Ein Umdenken ist notwendig, damit die Zukunft der Solarglasproduktion in Europa nicht aufs Spiel gesetzt wird.

Für tiefere Einblicke in die Entwicklung der Insolvenzverfahren in Deutschland und Europa können Interessierte die Webseite von E-Justice besuchen oder aktuelle Statistiken auf Statista nachlesen.

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OrtTschernitz, Deutschland
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