Neuruppin entsetzt: Halbstundentakt für Bahn erst nach 2030!

Pendler zwischen Neuruppin und Berlin müssen bis nach 2030 auf den Halbstundentakt der RE6 warten – Gründe und Folgen erläutert.
Pendler zwischen Neuruppin und Berlin müssen bis nach 2030 auf den Halbstundentakt der RE6 warten – Gründe und Folgen erläutert. (Symbolbild/NAG)

Neuruppin entsetzt: Halbstundentakt für Bahn erst nach 2030!

Neuruppin, Deutschland - Pendler zwischen Neuruppin und Berlin, sowie anderen umliegenden Städten müssen sich auf längere Wartezeiten einstellen. Laut maz-online.de wird der längst angekündigte Halbstundentakt für die Bahnverbindung erst nach 2030 realisierbar sein. Das sorgt für ordentlich Frust in der Region. Die Bauarbeiten sollen laut einer Bahn-Mitarbeiterin erst ernsthaft nach 2030 beginnen, und die Gründe dafür bleiben nebulös. Besonders als Engpass haben sich ein Mangel an Fachplanern und langwierige Finanzierungsverhandlungen herausgestellt.

Für die Bahnlinie RE6, auch bekannt als Prignitz-Express, die Wittenberge, Neuruppin und Berlin-Charlottenburg miteinander verbindet, heißt es also: weiter abwarten. Diese Linie ist nicht nur eine wichtige Verbindung für Pendler, sondern auch für die lokale Wirtschaft. „Wir haben eine Studie zur besseren Bahnanbindung in Auftrag gegeben, die wirtschaftliche Vorteile prognostiziert“, so Bürgermeister Nico Ruhle, der die Situation als untragbar beschreibt. Das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) regelt die Finanzierung, wobei das Land für die Planung verantwortlich ist. Bis das Planungsrecht vorliegt, wird jedoch noch etwas Wasser die Spree hinunterfließen müssen.

Verzögerungen und ihre Auswirkungen

Die Verzögerungen betreffen nicht nur die Pendler. Landrat Ralf Reinhardt äußert Bedenken, dass bereits investierte Millionen für die Planung verloren gehen könnten. Die Gespräche über die Finanzierung könnten bis zu anderthalb Jahre in Anspruch nehmen. Sollte die Genehmigung durch den Bund erteilt werden, könnte es nochmals drei Jahre dauern, bevor mit dem Bau begonnen wird. “Eine schnellere Umsetzung wäre möglich, wenn das Land bereit wäre, vorzufinanzieren”, so Reinhardt, allerdings scheint dies aufgrund der Haushaltslage in Brandenburg eher unrealistisch zu sein.

Kurzfristig werden sich die Fahrgäste jedoch auf einen anderen Umstand einstellen müssen: Ab dem 02.08.2025 bis zum 09.02.2026 finden umfangreiche Bauarbeiten zwischen Neuruppin und Velten/Berlin statt, die den Fahrplan beeinflussen werden. Auch die Verbindung zwischen Neuruppin und der Hauptstadt wird während dieser Zeit eine Herausforderung darstellen.

Die Rolle des öffentlichen Verkehrs

In einer größeren Perspektive gewinnt der öffentliche Verkehr auch immer mehr Bedeutung. Laut vdv.de nutzen die Fahrgäste in Deutschland täglich 26 Millionen Fahrgäste, was bedeutet, dass jede Fahrt mit Bus und Bahn im Schnitt 95 Gramm Treibhausgase spart. Die Bedeutung dieser Verkehrsträger für die Mobilitätswende kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Der Prignitz-Express verkehrt aktuell im Stundentakt und verbindet nicht nur Neuruppin mit Berlin. Auch die Stationen Perleberg, Pritzwalk und Wittstock (Dosse) werden angefahren. Eine Umstellung auf einen Halbstundentakt könnte die Attraktivität dieser Strecke erheblich steigern und somit auch die Fahrgastzahlen erhöhen.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass trotz der positiven Prognosen für die Bahnanbindung in Neuruppin weiterhin Unsicherheit bezüglich der Realisierung besteht. Es bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen ein gutes Händchen bei der Planung und Finanzierung zeigen können.

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OrtNeuruppin, Deutschland
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