Protest in Stahnsdorf: Bürger wehren sich gegen Buskürzungen!
Protest in Stahnsdorf: Bürger wehren sich gegen Buskürzungen!
Stahnsdorf, Deutschland - In Stahnsdorf regt sich Widerstand gegen angekündigte Kürzungen im Busverkehr. Diese Maßnahmen, die vom Landkreis Potsdam-Mittelmark geplant wurden, stoßen nicht nur auf verärgerte Bürger, sondern auch auf die klare Ablehnung der örtlichen Bürgermeister aus Stahnsdorf, Kleinmachnow und Teltow. Diese haben sich im Mai bereits gegen die Sparpläne ausgesprochen und zahlreiche Proteste aus der Bürgerschaft sind entfacht. Der Landkreis plant, bei zehn Buslinien, darunter die Zubringerbusse 620, 622 und 623 zu U- und S-Bahn-Stationen in Berlin, die Fahrzeiten massiv zu reduzieren. Ab 2026 sollen Busse an Wochenenden und Feiertagen nur noch stündlich fahren, was für viele Pendler und Einwohner erhebliche Einschränkungen mit sich bringen würde. Diese Pläne wurden von den Gemeindevertretern umgehend durch einen Beschluss infrage gestellt, da viele eine Rücknahme der Kürzungen fordern.
Um die Belange der Anwohner zu verdeutlichen, hat ein Lokalpolitiker eine Petition ins Leben gerufen, die bereits über 475 Unterstützer innerhalb von drei Tagen gewinnen konnte. Viele Stahnsdorfer sind besonders besorgt, da sie auf späte Rückfahrten aus Berlin angewiesen sind. Die geplanten Streckenkürzungen und die Streichung von Nachtlinien (N12 und N13) unter der Woche trifft sowohl Berufspendler als auch Nachtschwärmer besonders hart. Diese schwierigen Umstände könnten auch den positiven Trend im öffentlichen Nahverkehr, der durch das Deutschlandticket angestoßen wurde, gefährden, wenn die Bürger sich gezwungen sehen, auf das eigene Auto zurückzugreifen.
Mobilität im ländlichen Raum
Laut bpb.de ist die Mobilität im ländlichen Raum bereits jetzt mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Rund 60 Prozent aller Strecken in solchen Regionen werden mit Autos zurückgelegt. Der öffentliche Personennahverkehr wird oft als unattraktiv wahrgenommen, was aufgrund einer geringen Taktung und eingeschränkter Bedienzeiten zudem die Abhängigkeit vom eigenen PKW weiter verstärkt. Die Pläne des Landkreises Potsdam-Mittelmark, gerade in einer Zeit, in der der ÖPNV gefördert werden soll, hinterfragen nicht nur die Mobilität der Anwohner, sondern belasten auch die Umwelt durch höhere CO2-Emissionen.
Lokalpolitiker wie Kai Schultka von Die Linke haben bereits auf die negativen Auswirkungen der geplanten Kürzungen hingewiesen. Sie sehen die Gefahr, dass insbesondere die mobilitätseingeschränkten Gruppen, darunter Senioren und Menschen mit geringem Einkommen, stark benachteiligt werden könnten. Um die geplanten Kürzungen besser verstehen und darauf reagieren zu können, sind gründliche, klärende Gespräche zwischen dem Landkreis und den betroffenen Kommunen avisiert.
Der Widerstand formiert sich
Um dem Stadtrat und den lokalen Entscheidungsträgern ein deutliches Zeichen zu setzen, wurde eine Kundgebung gegen die Streichungen organisiert. Diese findet am 22. Juli um 16:30 Uhr vor dem Rathaus statt. Die Forderungen der Lokalpolitiker sind klar: alle zentralen Buslinien sollen weiterhin halbstündlich verkehren, zudem wird eine tägliche Nachtlinie gefordert, um die Anbindung in der Nacht sicherzustellen. Hierbei bezieht sich die Fraktion Bürger für Bürger auf den Nahverkehrsplan 2025-2029, der die Stärkung des öffentlichen Verkehrs zum Ziel hat. Es bleibt zu hoffen, dass die Diskussionen zwischen der Gemeinde und dem Landkreis zu einem Kompromiss führen, um die Mobilität in der Region auf einem akzeptablen Niveau zu halten.
Der Kreistag wird voraussichtlich in der Sitzung im Dezember eine Entscheidung über die Kürzungspläne treffen. Bis dahin bleibt abzuwarten, ob der breite Widerstand der Bürger und Gemeindevertreter wie gehofft Gehör finden wird.
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Ort | Stahnsdorf, Deutschland |
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