Seddiner See: Dramatischer Wasserstand fällt auf Rekordtief!

Seddiner See: Dramatischer Wasserstand fällt auf Rekordtief!

Seddin, Deutschland - Die Situation rund um den Seddiner See in Brandenburg hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Die Wasserpegel sind in den letzten 12 Jahren um etwa 150 cm gesunken, wodurch das ehemals reiche Schilfrohr von 25 Hektar auf nur noch 2,5 Hektar zusammengeschrumpft ist. Diese Entwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf die Natur, sondern auch auf die Anwohner und die Umgebung. Momentan liegt der Wasserstand des Sees bei bescheidenen 2,75 Metern, was genüssliche Ausflüge und Bootsfahrten zunehmend erschwert. Wie rbb24 berichtet, leiden die Grundwasserstände maßgeblich unter einer Kombination aus Wasserentnahme und der fortschreitenden Trockenheit.

Erste Anwohner haben bereits ihre Sorgen geäußert: Barbara Splieth, eine Einheimische, sieht die Wasserqualität in Gefahr und vermutet, dass der nahegelegene Golf- und Countryclub Seddiner See, der jährlich bis zu 150.000 Kubikmeter Wasser aus dem See entnimmt, zum Wasserverlust beiträgt. Diese Genehmigung zur Entnahme stößt auf Kritik, da die Dürre nicht nur den Seddiner See, sondern auch andere Seen in der Region betrifft. Anwohner und Naturschützer sind alarmiert, während der Golfclub betont, dass er sich aktiv für den Naturschutz einsetzt und in der Vergangenheit mehrfach ausgezeichnet wurde.

Einsatz für die Natur

Die aktuelle Situation ist jedoch nicht nur für die Anwohner bedenklich. Durch den Rückgang des Schilfgürtels verlieren Wasservögel und Amphibien wertvolle Rückzugsorte und Laichplätze. Pionierbäume wie Weiden und Erlen breiten sich auf den trockenen Flächen aus und verdrängen das Schilf. Diese Veränderung führt dazu, dass die Flachwasserbereiche des Sees versanden und zunehmend von Bäumen besiedelt werden.

In der Umgebung finden sich zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, darunter Ferienwohnungen und Ausflugsgaststätten wie die „Reuse“ in Kähnsdorf. Doch all diese Angebote stehen in der Gefahr, wegen des Wassermangels an Attraktivität zu verlieren. Der Freesdorfer See, ein weiteres Gewässer in der Nähe, ist seit 2020 komplett ausgetrocknet und spricht eine klare Sprache über die Auswirkungen von Nährstoffeinträgen und Wasserverbrauch, vor allem in der Landwirtschaft.

Regelungen und politische Herausforderungen

Das Landratsamt Potsdam-Mittelmark hat die Wasserentnahme aus oberirdischen Gewässern bis Ende Oktober 2023 verboten. Dennoch sind die Anwohner mit der Genehmigung für die Bewässerung des Golfplatzes, die eine höhere Grundwasserförderung erlaubt, unzufrieden. Immer mehr Bürger fordern, dass die Wasserentnahme für die Golfplatzpflege überdacht wird. Diese Maßnahmen scheinen notwendig, um der anhaltenden Dürre entgegenzuwirken und die Gewässer in Brandenburg zu schützen, wie auch in einem Bericht des BUND Brandenburg aufgezeigt wird. Der Verein warnt vor einem Totalverlust der Seen, wenn die Erderwärmung und die damit verbundenen Veränderungen nicht ernsthaft angegangen werden.

Der Klimawandel hat in den letzten Jahren die Wasserstände in vielen Brandenburger Seen negativ beeinflusst. So ist der Wassermangel nicht nur ein lokales Problem, sondern betrifft die gesamte Region. Die Aussicht auf eine Besserung ist derzeit nicht in Sicht, was die Bedeutung eines klugen und nachhaltigen Umgangs mit den Wasserressourcen unterstreicht. Dabei bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen aus den aktuellen Entwicklungen lernen und umgehend handfeste Maßnahmen zur Sicherung der Gewässer ergreifen.

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OrtSeddin, Deutschland
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