Historische Friedrichskirche in Babelsberg: Orgel rettet den Klang!
Historische Friedrichskirche in Babelsberg: Orgel rettet den Klang!
Babelsberg, Deutschland - Ein bedeutendes Projekt steht in Babelsberg ins Haus: Die Orgel der evangelischen Friedrichskirche wird restauriert. Diese Kirche, die 1752 bis 1753 von Friedrich dem Großen gestiftet wurde, hat ihren Klang seit der letzten Erneuerung im Jahr 1953 stark eingeschränkt. Die Gesell-Schuke-Orgel, die 1850 erbaut wurde, benötigt dringend eine Sanierung, um die musikalische Qualität für Gottesdienste und Konzerte zu gewährleisten. Die Kosten für die Wiederherstellung belaufen sich auf knapp 500.000 Euro, und ein Vertrag zur Finanzierung wird am kommenden Freitag unterzeichnet, wie der Tagesspiegel berichtet.
Die Finanzierung der Restaurierung wird größtenteils von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse unterstützt. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, durch Patenschaften für Orgelpfeifen die dringend benötigten Mittel zusammenzukratzen. Die Evangelische Kirchengemeinde Babelsberg hat bereits über 100.000 Euro gesammelt, jedoch fehlen noch mehr als 300.000 Euro, um die Sanierung vollständig zu finanzieren. Interessierte können sich aktiv engagieren, sei es durch Spenden oder die Mitarbeit im Orgelkreis.
Die Orgel und ihre Geschichte
Die Friedrichskirche hat eine lange Tradition. Sie wurde als Ort für die böhmischen Siedler in der Weberkolonie Nowawes erbaut und wird seit ihrer Gründung für Gottesdienste genutzt, die bis 1809 auch auf Tschechisch gehalten wurden. Zwischen 1987 und 1990 war die Kirche ein wichtiger Treffpunkt der DDR-Opposition, und im Oktober 1989 wurde dort das Neue Forum in Potsdam ins Leben gerufen.
Die Orgel selbst hat eine bewegte Geschichte. Von der ersten vollwertigen Orgel im Jahr 1803 über verschiedene Erweiterungen bis hin zur aktuellen Sanierung ist sie aus dem kulturellen Leben der Gemeinde nicht wegzudenken. Eine Chronik der Orgel zeigt die bedeutenden Meilensteine ihrer Entwicklung:
- 1751-53: Bau der Friedrichskirche durch Jan Boumann.
- 1803: Einweihung der ersten vollwertigen Orgel mit zehn Registern.
- 1850: Erwerb einer neuen Orgel mit 15 Registern.
- 1913: Erweiterung der Orgel durch Alexander Schuke auf 19 Register.
- 1917: Beschlagnahmung der Zinnpfeifen für Rüstungszwecke, Ersatz durch Zinkpfeifen 1925.
- 1927/28: Instandsetzung der Kirche, Orgel wird zurückgesetzt.
- 1953: Umbau der Orgel durch Karl und Hans-Joachim Schuke zum 200-jährigen Bestehen der Kirche.
Förderungen und Unterstützung
Die Stiftung „Stiftung Orgelklang in der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland“ setzt sich für den Erhalt historischer Orgeln ein. Sie ermöglicht nicht rückzahlbare, zweckgebundene Förderungen, die insbesondere der technischen und klanglichen Wiederherstellung zugutekommen. Die Orgel in der Friedrichskirche erfüllt die Voraussetzungen, um Förderung zu beantragen, was die Restaurierung zusätzlich absichert. Diese Art der Unterstützung ergänzt bereits existierende Förderprogramme, um eine vollständige Finanzierung sicherzustellen, wie die Stiftung Orgelklang erwähnt.
Gemeindevertreter und interessierte Bürger sind aufgerufen, sich sowohl finanziell als auch aktiv an diesem wichtigen Erhaltungsprojekt zu beteiligen. Die bereits bestehenden Patenschaften und die Möglichkeiten für engagiertes Fundraising zeigen eindrucksvoll, wie viel Gemeinschaftsgeist in Babelsberg herrscht. Schenken wir der Orgel der Friedrichskirche eine neue Stimme! Wer Interesse hat, kann sich bei Kantorin Sonja Ehmendörfer melden oder direkt die Holzkasse in der Kirche nutzen, um seine Spende zu hinterlegen.
Details | |
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Ort | Babelsberg, Deutschland |
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