Klassik neu entdecken: Mysliveček und Mozart in Potsdam erleben!

Klassik neu entdecken: Mysliveček und Mozart in Potsdam erleben!
Potsdam, Deutschland - Das musikalische Erbe des tschechischen Komponisten Josef Mysliveček (1737–1781) wird in der kommenden Aufführung der Kammerakademie Potsdam lebendig. Unter der Leitung von Václav Luks wird das Violinkonzert D-Dur, interpretiert von der niederländischen Solistin Liza Ferschtman, in der historischen Friedenskirche in Potsdam präsentiert. [Concerti] berichtet, dass diese Entdeckungsreise nicht nur Myslivečeks Werk umfasst, sondern auch die siebte Sinfonie des Prager Komponisten Johann Wenzel Kalliwoda sowie die F-Dur-Ouvertüre von Jan Dismas Zelenka. Das Konzert verspricht eine faszinierende Zeitreise durch die Klänge des späten Barocks und der Klassik.
Aber wer war der Mann hinter der Musik? Josef Mysliveček war ein begnadeter Komponist, der in Italien große Erfolge feierte und dort als „Il Boemo“ bekannt war. Geboren in Prag als Sohn eines wohlhabenden Mühlenbesitzers, konnte er dank seiner privilegierten Herkunft seiner Leidenschaft für die Musik nachgehen. Seine ersten Schritte in die Musikwelt begannen an der Mühle seiner Familie, wo er sich in seiner Freizeit mit Violine und Komposition beschäftigte. 1763 zog er nach Venedig, ganz im Sinn, seine musikalische Karriere zu forcieren. [Czechology] verdeutlicht, dass sein erster großer Erfolg mit der Kantate „Il Parnaso confuso“ ein Meilenstein war.
Ein Freund der großen Meister
Mysliveček war nicht nur ein hervorragender Komponist, er war auch ein geschätzter Mentor für Wolfgang Amadeus Mozart. Die beiden Musiker trafen sich 1770 in Bologna und entwickelten eine enge Freundschaft, die bis zu Myslivečeks Tod andauerte. [Wikipedia] hebt hervor, dass Mysliveček Mozart viele kompositorische Modelle lieferte, die dessen eigene Karriere prägten. Diese Vertrautheit sorgte für eine gegenseitige Bewunderung, auch wenn sich die Beziehung 1778 aufgrund eines unerfüllten Versprechens hinsichtlich einer Oper leicht eintrübte.
Leider geriet Myslivečeks bedeutendes Werk nach seinem Tod in Vergessenheit. Trotz seiner erfolgreichen Karriere und der zahlreichen Kompositionen, darunter etwa dreißig Opern sowie zahlreiche Sinfonien und Konzerte, blieb sein Erbe lange Zeit im Schatten größerer Kollegen. Seine operativen Meisterwerke, wie „Bellerofontés“ und „Armida“, erfuhren nach ihrem Debüt große Resonanz, doch das Schicksal wollte es anders. Letztlich starb Mysliveček 1781 in Rom arm und vergessen, in der Kirche San Lorenzo in Lucina beigesetzt.
Ein neuer Blick auf „Il Divino Boemo“
Erst in den letzten Jahren rückte das Leben und Schaffen von Mysliveček wieder ins Licht der Öffentlichkeit. [Czechology] erwähnt, dass die Legende „Il Divino Boemo“ aus dem späten 19. Jahrhundert, geprägt von dem Schriftsteller Jakub Arbes, zur Wiederentdeckung seines Werkes führte. 2015 wurde eine Dokumentation und 2022 der Tschechisch-italienische Film „Il Boemo“ produziert, die sich mit seinem Leben und seinem Schaffen auseinandersetzte. Myslivečeks Kompositionen sind nicht nur musikalisch spannend, sondern auch in ihrer emotionalen Tiefe und melodischen Erfindungsgabe bemerkenswert.
Die bevorstehende Aufführung in Potsdam ist eine großartige Gelegenheit, die Klänge eines Komponisten zu erleben, der in der Musikwelt des 18. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle einnahm, jedoch heute nur wenigen bekannt ist. Lassen Sie sich von der Musik Myslivečeks verzaubern und entdecken Sie die Faszination des „Boemo“, der seinerzeit in Italien Hochachtung genoss und nun möglicherweise zu neuem Glanz findet.
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Ort | Potsdam, Deutschland |
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