Rechtsextremer Angriff auf Vielfalt-Fest in Bad Freienwalde sorgt für Empörung

Rechtsextremer Angriff auf Vielfalt-Fest in Bad Freienwalde sorgt für Empörung
Bad Freienwalde, Deutschland - Am Sonntag, dem 19. Juni 2025, ereignete sich ein besorgniserregender Vorfall in Bad Freienwalde, als das Vielfalt-Fest „Bad Freienwalde ist bunt“ von einer Gruppe teils vermummter Personen angegriffen wurde. Dieser gewaltsame Übergriff führte zu leichten Verletzungen von mindestens zwei Personen, die an der Veranstaltung teilnahmen. Der Vorfall hat in der Region und darüber hinaus für Empörung gesorgt und wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Gewaltbereitschaft innerhalb der rechtsextremen Szene. Ermittler arbeiten mittlerweile an der Identifizierung der Täter und haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Hintergründe des Angriffs zu klären. So wurden am Donnerstag, dem 22. Juni, mehrere Durchsuchungen im Landkreis Märkisch-Oderland durchgeführt, wie tagesschau.de berichtet.
Der gesuchte Verdächtige ist ein 21-jähriger Mann aus dem Oderbruch, der sich zu der neonazistischen Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ bekannt hat und bereits in der Vergangenheit an ähnlichen Demonstrationen in Berlin und Brandenburg beteiligt war. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) hatte die Durchsuchungsanordnung beantragt, und die polizeilichen Maßnahmen führten zur Sicherstellung von Mobiltelefonen und potenziell wichtigen Kleidungsstücken. Trotz der erdrückenden Beweise verweigerte der Verdächtige seine Aussage und es wurde bislang kein Haftbefehl erlassen.
Skepsis und Bedarf an mehr Schutz
Der Vorfall hat landesweit Politiker alarmiert. Brandenburgs SPD-Fraktionschef Björn Lüttmann und CDU-Fraktionsvorsitzender Jan Redmann fordern mehr Schutzvorkehrungen für Veranstaltungen, die Vielfalt und Toleranz thematisieren. Innenminister René Wilke (parteilos) äußerte sich besorgt über die Gewaltbereitschaft junger Rechtsextremisten und warnte davor, dass eine vollständige Sicherheit durch ein Großaufgebot an Polizisten nicht realisierbar ist. Er verwies darauf, dass trotz der Anwesenheit von zwei Streifenwagen, die Festlichkeiten nicht komplett vor rechten Übergriffen geschützt werden können.
Die Anklage, dass die Polizei zu Beginn der Veranstaltung zu wenig präsent war, wurde sowohl von Parteien als auch von Initiativen erhoben. Dies zeigt, dass der Anspruch an den Schutz von Demonstrationen gegen rechtsextreme Übergriffe hoch ist, den Anforderungen an die Sicherheit jedoch oft nicht gerecht werden kann.
Ein Rückblick auf die Entwicklungen
Die rechtsextremistischen Aktivitäten in Deutschland haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Laut verfassungsschutz.de gab es im Jahr 2024 über 37.000 rechtsextremistische Straftaten, was einen Anstieg von 47,4 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme gewalttätiger Übergriffe, die um 11,6 % stiegen.
Die gestiegene Gewaltbereitschaft unter jungen Rechtsextremisten ist alarmierend und macht deutlich, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Toleranz ernsthaft infrage gestellt sind. Ereignisse wie der Angriff in Bad Freienwalde sind Teil eines größeren Problems, das Politik, Gesellschaft und Polizei gleichermaßen betrifft und erfordert dringende Maßnahmen und Diskussionen über den angemessenen Schutz und die Prävention solcher Übergriffe.
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Ort | Bad Freienwalde, Deutschland |
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