Brandenburgs Solarglashersteller meldet Insolvenz – 300 Jobs in Gefahr!

Brandenburgs Solarglashersteller meldet Insolvenz – 300 Jobs in Gefahr!

Tschernitz, Deutschland - In einer überraschenden Wendung hat die Glasmanufaktur Brandenburg GmbH in Tschernitz Insolvenz angemeldet, was viele in der Region und darüber hinaus betroffen hat. Rund 300 Arbeitsplätze gehen verloren, was die wirtschaftliche Stabilität in der Lausitz erheblich gefährdet. Das Unternehmen, das als letzter Solarglashersteller in Europa gilt, war bereits seit längerem mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert, vor allem durch den starken Wettbewerb und die niedrigen Preise aus China. Laut Merkur hat Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller vergeblich versucht, den Standort zu retten und fordert nun Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Solarindustrie.

Die Ursachen der Insolvenz sind vielschichtig. Ausländische Anbieter, insbesondere chinesische Hersteller, setzen die Preise derart niedrig, dass die heimische Industrie unter massivem Druck steht. Zudem sorgen hohe Energie- und Produktionskosten dafür, dass die Betriebskosten in Deutschland steigen. Bereits im vergangenen Jahr versuchte die GMB, kurzfristig zu geretteten Anträgen wie einem Resilienz-Bonus zu kommen, jedoch ohne den erhofften Erfolg. Bereits seit März 2025 waren 247 Mitarbeiter in Kurzarbeit, was den unaufhaltsamen Abwärtstrend nur unterstrich. Die politischen Versuche, die Schließung abzuwenden, blieben ebenfalls ohne Früchte, wie Pleiteticker berichtet.

Die Lage der Solarindustrie

Diese Insolvenz ist nicht die erste ihrer Art in der deutschen Solarbranche. Die Branche hat im Jahr 2024 einen starken Rückgang erlebt, nachdem sie in den Jahren 2022 und 2023 einen Boom verzeichnet hatte. Durch den Ukraine-Krieg stiegen die Gaspreise, was die Energiewende vorantrieb, aber die darauf folgende Marktsituation stellt sich als sehr herausfordernd dar. Auch viele andere Unternehmen wie Eigensonne, Amia Energy, Enersol und Zolar haben Insolvenz angemeldet oder ihre Geschäfte eingestellt. Dies stellt die Zukunft der Photovoltaik-Ausbauziele in Deutschland in Frage, da wichtige Komponenten wie Solarglas nahezu ausschließlich importiert werden müssen, wie das FR erläutert.

Die Glasmanufaktur hat nicht nur als Arbeitgeber für viele Familien einen hohen Stellenwert, sondern ist auch ein wichtiger Bestandteil der regionalen Wirtschaft. Der Verlust des Werks hat nicht nur Auswirkungen auf die Mitarbeiter, sondern auch auf zahlreiche Zulieferer und Dienstleister in der Umgebung. Der Landrat der Region, Harald Altekrüger, sieht die Schließung als ernsthafte Bedrohung für die wirtschaftliche Struktur und hat Unterstützung für die betroffenen Beschäftigten angekündigt.

Die europaweite Abhängigkeit von chinesischen Produkten ist ein warnendes Signal, das drängt, umzudenken. Ohne spezifische Maßnahmen zur Stärkung der heimischen Produktion könnte Deutschland nicht nur wertvolle Arbeitsplätze verlieren, sondern auch in eine kritische Abhängigkeit von internationalen Lieferketten geraten. Die Sorgen sind gemischt, denn während Experten eine mittelfristige Erholung des Marktes prognostizieren, wird von einer Rückkehr zu den nachhaltigen Wachstumsraten der vorherigen Jahre abgeraten.

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OrtTschernitz, Deutschland
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