Webhaus in Jüterbog: Bürger fordern neue Nutzung für historisches Gebäude!

Webhaus in Jüterbog: Bürger fordern neue Nutzung für historisches Gebäude!

Berliner Straße 72, 14913 Jüterbog, Deutschland - Das historische Webhaus in Kloster Zinna, Jüterbog, steht vor einer ungewissen Zukunft, nachdem die Stadt beschlossen hat, das wertvolle Gebäude zu verkaufen. Wie maz-online.de berichtet, wurde das mehr als 200 Jahre alte Gebäude zwischen Wiese und Linden, nahe der B101, einst als Manufaktur genutzt, in der Weber Stoffe spannte und die später als zentrale Bildungseinrichtung diente.

Der Erbaut 1776 von Jacob Friedrich Heyl ist das Webhaus ein bedeutendes Stück Geschichte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts übernahm Johann Georg Sieburg das Gebäude, das sich rasch zu einem wichtigen Arbeitsplatz für Spinner und Weber entwickelte. Doch die Blütezeit währte nicht ewig; 1802 musste die Fabrik schließen. Im Jahr 1823 erwarben die Angestellten das Gebäude, und es wurde Teil eines Schulsystems, das vielen Generationen Wissen vermittelte.

Der Zustand des Webhauses

Momentan steht das Gebäude seit 2022 leer, nachdem die langjährige Pächterin zum Jahreswechsel aufgegeben hat. Der Zustand ist bedenklich: Schmutzige Fenster, Spinnenweben und ein verstaubtes Innenleben, das an ein Museum erinnert, sind die aktuellen Merkmale des einst so lebhaften Ortes. Der letzte, noch verwendete Raum diente als Wahllokal, zuletzt bei der Bürgermeisterwahl, bevor am 20. Juli die nächste Stichwahl ansteht.

Um eine sinnvolle Nutzung zu gewährleisten, plant die Stadt eine Ausschreibung, die bis zum 30. September läuft. Gesucht wird nicht nur ein tragfähiges Konzept, sondern auch eine öffentliche Zugänglichkeit. Ein Mindestgebot von 250.000 Euro ist angesetzt, und die Stadt behält sich das Rückübertragungsrecht vor, sollte das Konzept nicht umgesetzt werden können.

Bürgermeinungen und Visionen

Die Anwohner zeigen sich gemischt: Während viele schöne Erinnerungen an das Gebäude mit Kindergartenbesuchen und gemeinsamen Nachmittagen im Café verbinden, gibt es auch Skepsis über die Tragfähigkeit eines neuen Cafés oder einer Kita. Eine Rückkehr zum alten Steinbackofen im Biergarten wird von vielen gewünscht. Ein Ort zum Verweilen und Zusammenkommen steht an oberster Stelle der Forderungen.

Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Referenzen der potenziellen Käufer sind entscheidende Kriterien, weshalb die Stadt einen besonderen Fokus auf nachhaltige Nutzungskonzepte legt. Gosolar hebt hervor, wie wichtig die nachhaltige Sanierung historischer Gebäude für die Stadtentwicklung und den Umweltschutz ist. Innovative Strategien sollen dabei helfen, den kulturellen Wert zu erhalten und gleichzeitig moderne Standards zu integrieren.

Es wird allgemein erwartet, dass die neue Nutzung des Webhauses sowohl ökologischen Anforderungen als auch den historischen Aspekten gerecht werden kann. Denkmalschutz und zeitgemäße Architektur bringen Herausforderungen, aber auch Chancen mit sich. Die Gemeinschaft wird ermutigt, an der Entwicklung des Nutzungskonzepts aktiv mitzuwirken.

Ob das Webhaus wieder zu einem lebendigen Treffpunkt wird oder weiter im Verfall voranschreitet, hängt nun vom Engagement der Bürger und der Fähigkeit zukünftiger Investoren ab, ein Konzept zu entwickeln, das nicht nur den Erhalt des Gebäudes, sondern auch eine sinnvolle Nutzung ins Auge fasst. Die Hoffnungen sind hoch, und die Erwartungen an die neue Nutzung des Webhauses bleiben ambivalent.

Details
OrtBerliner Straße 72, 14913 Jüterbog, Deutschland
Quellen

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