Kunst und Geschichten: Neue Schau im Wurlgrund feiert DDR-Ära

Kunst und Geschichten: Neue Schau im Wurlgrund feiert DDR-Ära
Uckermark, Deutschland - Am 22. Juni 2025 wurde im Waldwerk Wurlgrund eine neue Ausstellung eröffnet, die den Titel „Ist das Kunst oder kann das weg?“ trägt und von den Künstlern Karin und Klaus Köcher kuratiert wurde. Diese Ausstellung rückt Werke ostdeutscher Künstlerinnen und Künstler in den Fokus und vereint unter anderem Arbeiten von Inge Jastram, Arno Mohr und Wolfgang Mattheuer. Klaus Köcher hat für jedes Bild eine interessante Geschichte parat, die die Besucher in die Vergangenheit führt.
Besonderes Highlight der Ausstellung ist das erste Bild der Sammlung, das 1977 von Johannes Keller in Halle/Saale gekauft wurde. Über die Jahre hat die Sammlung kontinuierlich gewachsen und zeigt spannenden Ausschnitt aus der Kunst- und Geschichtenwelt der DDR-Zeit. Ein Aspekt, den Klaus Köcher stets betont: „Wir sind kein Nostalgieklub, sondern möchten ein positives Grundgefühl unserer Herkunft vermitteln“, wie Nordkurier berichtet.
Ein lebendiges Event
Die Eröffnung war nicht nur eine Schau von Kunstwerken, sondern auch ein Fest mit Kuchen, Gesprächen und Musik der Künstlerin Annette Wizisla. In der ruhigen Atmosphäre wurden klassische Lieder gesungen, darunter „Kleine weiße Friedenstaube“ und Werke vieler bekannter DDR-Künstler, wie Brecht, Biermann und Nina Hagen. Den Abschluss bildete das gemeinsame Singen von „Sandmann, lieber Sandmann“, ein nostalgisches Überbleibsel, das nicht fehlen durfte.
Fragen wie „Weißt du noch?“ und „Was hast du damals gemacht?“ standen im Zentrum der Gespräche. Diese Ansätze lassen die Erinnerungen an die Vergangenheit wieder aufleben und regen zum Nachdenken an – ein zentrales Anliegen von Klaus und Karin Köcher.
Ausschnitt ostdeutscher Kunstgeschichte
Die Ausstellung im Waldwerk ist Teil einer größeren Veranstaltungstradition, die seit 2020 betrieben wird. Dies steht im Kontext der Bemühungen, einen Querschnitt durch die ostdeutsche Kunstgeschichte zu bieten und den Besucherinnen und Besuchern die Vielfalt der Kunstwerke nahe zu bringen, wie albertinum.skd.museum hervorhebt.
Die gehobene Kunstszene der DDR war ein Spiegel des politischen und sozialen Lebens. Künstler wie Wolfgang Mattheuer, Bernhard Heisig und Willi Sitte prägten die Ostkunst und mussten gleichzeitig im Rahmen des Sozialistischen Realismus arbeiten, der von staatlichen Institutionen gefördert wurde. Talentierte Künstler waren im Verband Bildender Künstler (VBK) organisiert, der als zentrale Schnittstelle für die Vermarktung und Ausstellung ihrer Werke fungierte, wie zeitklicks.de erklärt.
Die Eröffnung dieser Ausstellung und der dazugehörige Abend zeigen, dass trotz der politischen Restriktionen der Vergangenheit die Kunst immer einen Weg gefunden hat, zu blühen. Ein gutes Händchen beweisen die Köchers in ihrer Auswahl und Gestaltung, während sie das Erbe der DDR-Kunst auf eine frische und zugängliche Weise präsentieren.
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Ort | Uckermark, Deutschland |
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