Lachen bis zum Schluss: Hospizkunst mit Toter Oma begeistert Prenzlau
Lachen bis zum Schluss: Hospizkunst mit Toter Oma begeistert Prenzlau
Prenzlau, Deutschland - Eine außergewöhnliche Veranstaltung fand kürzlich im Kleinkunstsaal des Dominikanerklosters in Prenzlau statt. Die Steffi Scholer begrüßte ein neugieriges Publikum, während das Improvisationstheater von Christine G. Holzer und Simone Schmitt, bekannt als „Die Tabutanten“, die Köpfe zum Rauchen brachte. Ihr Programm mit dem Titel „Sie werden lachen, es geht um den Tod“ bestach durch spontane Darbietungen, die sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken anregten. Die beiden Künstlerinnen stellten unter Beweis, wie humorvoll und zugleich ernst die Auseinandersetzung mit Themen wie Leben und Sterben sein kann. Nordkurier berichtet von einem Highlight, in dem die Idee, eine „Tote Oma“ (Grützwurst) in einer Urne zu servieren, für schallendes Gelächter sorgte.
Der Uckermärkische Hospizverein ist derzeit aktiv, um den Menschen die Themen Hospizarbeit, Leben, Sterben, Angst und Trauer näherzubringen. Eine Woche lang tourte das Team mit einem Wohnmobil durch die Uckermark, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Dabei wurden nicht nur die ernsten Aspekte des Lebens behandelt, sondern auch die Kraft des Lachens erkannt. Steffi Scholer hob hervor, dass Humor helfen kann, schwere Themen leichter zu machen. Das Publikum war eingeladen, aktiv Fragen zu stellen und Begriffe, die sie bewegen, zu äußern, welche die Künstlerinnen dann in Szenen umsetzten.
Spenden für die Hospizarbeit
Ein besonders herzlicher Aspekt der Veranstaltung war der Verzicht auf Eintrittsgelder. Stattdessen wurden Spenden für die Hospizarbeit gesammelt. Scholers Tochter Mimi stellte in einem Pappmachee-Schwein namens Yolante die Nachkommenschaft und den familiären Zusammenhalt symbolisch zur Schau. Sie bezeichnete die Vorstellung als „cool“ und betonte, dass sie sich in traurigen Momenten auf schöne Dinge konzentriert.
Die VGH Stiftung, die Projekte mit mildtätigen und sozialen Ansätzen unterstützt, ist ein wichtiger Partner in der Hospizarbeit. In Zusammenarbeit mit dem Hospiz- und Palliativverband Niedersachsen e.V. wurden zahlreiche kulturelle Projekte gefördert, die sich ebenfalls dem Thema Tod humorvoll nähern, darunter das Improvisationstheater in Lüneburg. VGH Stiftung erkannte die Bedeutung dieser Arbeit und stellte über 11.000 Euro für künstlerische Veranstaltungen zur Verfügung, die den Dialog über diese Tabuthemen fördern.
Selbstbestimmung bis zum Schluss
Ein weiteres wichtiges Thema, das in der Diskussion um Hospizarbeit aufkam, ist die Selbstbestimmung in der letzten Lebensphase. Die AWO setzt sich dafür ein, dass Menschen in dieser sensiblen Zeit ihre persönlichen Freiheitsrechte wahrnehmen können. Ihre unterstützenden Dokumente wie Patientenverfügungen und Betreuungsverfügungen ermöglichen es den Menschen, ihre Wünsche klar zu formulieren. Sie betonen, dass der verantwortungsvolle Umgang mit den eigenen Wünschen von großer Bedeutung ist, um einen würdigen Abschied zu gewährleisten. Diese wertvolle Unterstützung wird nicht nur in stationären Pflegeeinrichtungen, sondern auch in der ambulanten Versorgung bereitgestellt. AWO erkennt auch das Recht auf einen assistierten Suizid an, was in der Diskussion um selbstbestimmtes Sterben immer relevanter wird.
Die Veranstaltung „Sie werden lachen, es geht um den Tod“ war ein Schritt, um den oft tabuisierten Raum der Trauer und des Sterbens zu öffnen. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen auch in Zukunft Raum finden und Menschen ermöglichen, in einem geschützten Rahmen zu lachen und nachzudenken.
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Ort | Prenzlau, Deutschland |
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