Lebenshilfe Uckermark: 35 Jahre Vielfalt und Gemeinschaft in Templin

Lebenshilfe Uckermark: 35 Jahre Vielfalt und Gemeinschaft in Templin

Templin, Deutschland - Mit einem bunten Fest hat die Lebenshilfe Uckermark e. V. am 18. Juni 2025 ihr 35-jähriges Bestehen gefeiert. Unter dem Motto „Vielfalt“ versammelten sich zahlreiche Mitglieder, Angehörige, Klienten, Betreuer und Freunde auf dem Gelände in Templin. Die Feierlichkeiten wurden von einer Musikgruppe aus dem „Haus Templin“ und den Zumba-Kids vom SV Alemania Templin musikalisch untermalt, was die Veranstaltung zu einem gelungenen und fröhlichen Ereignis machte.

Der Standort in der Platanenstraße 19 ist ein Ort, an dem vielfältige Betreuungsangebote für geistig eingeschränkte Menschen bereitgestellt werden. Neben assistiertem Einzelwohnen gibt es auch Wohngruppen, wo die Bewohner in einem familiären Umfeld leben können. Hartmut Hampel, der Leiter der offenen Hilfen, unterstrich während der Feier die individualisierte Unterstützung, die allen Bewohnern zuteilwird.

Ein Zuhause für viele

Im „Haus Templin“ leben derzeit 24 Personen im stationären Wohnbereich. Die meisten Bewohner nutzen die Angebote der Stephanus-Werkstätten, die ebenfalls in Templin ansässig sind. Hier wird ein wertvoller Beitrag zur Integration in die Arbeitswelt geleistet. Jeder Bewohner hat Zugang zu einem eigenen Zimmer mit Terrasse, während die Gemeinschaftsräume dazu einladen, gesellig zusammenzukommen, sei es in der Gruppenküche oder im großzügigen Garten.

Die Wohngruppen setzen auf ein familienähnliches Zusammenleben. Wie Torsten Kipping, der seit 2018 die Wohnstätte leitet, verrät, sind vier Mitarbeiter feste Ansprechpartner für jeweils acht Menschen mit Hilfebedarf, was eine vertrauensvolle Beziehung fördert. „Hier ist jeder willkommen und kann seinen Platz finden“, betont er.

Gemeinsame Aktivitäten und Inklusion

Daneben gibt es viele Freizeitangebote: von Kochklubs über Sport- und Tanzveranstaltungen bis hin zu monatlichen Radtouren und Reisen. Dies kommt nicht nur den Bewohnern zugute, sondern wird auch von der Gemeinschaft unterstützt. So hat die Lebenshilfe Uckermark bei verschiedenen Veranstaltungen wie dem diesjährigen Firmenlauf in Angermünde mit 96 Teilnehmern ein Zeichen für Inklusion gesetzt – Menschen mit und ohne Beeinträchtigung bewegten sich gemeinsam, was ein starkes Symbol der Gemeinschaft darstellt.

Über 20 % aller Teilnehmer an diesem Event stammten aus der Lebenshilfe. Auch am 17. Mai fand ein Lebenshilfefest statt, das trotz regnerischem Wetter großen Anklang fand. Hier konnten die Besucher unter anderem Perlenarmbänder basteln oder sich an Zuckerwatte erfreuen.

Der Weg zur Barrierefreiheit

Ein wichtiges Thema für die Lebenshilfe ist auch die Barrierefreiheit im Alltag. Viele Menschen mit geistiger Behinderung haben noch Schwierigkeiten, die Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs zu nutzen. Laut aktuellen Bestimmungen, die bis zum 1. Januar 2022 umgesetzt werden sollten, gehört Barrierefreiheit zu den Grundanforderungen des ÖPNV. Doch das Ziel, eine flächendeckende Barrierefreiheit bis 2026 zu erreichen, ist noch nicht in Sicht. Lebenshilfe.de berichtet, dass die Bundesregierung daran arbeitet, gesetzliche Ausnahmen abzubauen, um die Mobilität aller Menschen zu gewährleisten.

Doch trotz aller Herausforderungen sieht die Lebenshilfe Uckermark optimistisch in die Zukunft. So wird weiterhin an einer gemeinsamen Vision gearbeitet: Eine inklusive Gesellschaft, in der Vielfalt nicht nur akzeptiert, sondern geschätzt wird. Die vergangenen 35 Jahre sind hierbei erst ein Anfang.

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OrtTemplin, Deutschland
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