Rebhuhn-Retter im Einsatz: Uckermark kämpft gegen das Aussterben!

In der Uckermark kämpfen Naturschützer für das bedrohte Rebhuhn. Ab 2024 gilt ein Jagdverbot; zahlreiche Auswilderungsprojekte gestartet.
In der Uckermark kämpfen Naturschützer für das bedrohte Rebhuhn. Ab 2024 gilt ein Jagdverbot; zahlreiche Auswilderungsprojekte gestartet. (Symbolbild/NAG)

Rebhuhn-Retter im Einsatz: Uckermark kämpft gegen das Aussterben!

Uckermark, Deutschland - In der Uckermark ist das Rebhuhn, auch bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen Perdix perdix, ein wahrer Kämpfer ums Überleben. Die uckermärkische Natur ist reich an Vielfalt, allerdings stehen viele Arten, wie das Rebhuhn, auf der roten Liste und gelten als bedroht. Laut dem Nordkurier sank die Population des Rebhuhns in Europa seit 1980 um erschütternde 92%. Das Entscheidende: In Brandenburg gilt ab 2024 ein Jagdverbot für diese faszinierenden Vögel.

Früher einmal lebten Tausende Rebhühner in dieser Region. Der Naturschützer Thomas Golz züchtete sie in den 1990er Jahren, doch verlagerten sich seine Interessen bald auf andere Tiere wie Elche und Bisons. Jetzt hat er seine Rebhuhnzucht überraschend wieder aufgenommen, und die ersten 50 Küken sind bereits geschlüpft. Das ist eine gute Nachricht für den Bestand, der in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch geschrumpft ist.

Rettungsmaßnahmen und Projekte

Der NABU-Regionalgruppe Templin ist es seit einigen Jahren ein Anliegen, Auswilderungsprojekte zu starten, die dem Rebhuhn neue Lebensräume bieten. Tierarzt Ingo Börner ist ebenfalls im Einsatz und hat bereits über 600 Rebhühner in geeignete Biotope ausgewildert. Doch die bloße Aussetzung neuer Tiere reicht nicht aus, um die Art dauerhaft zu sichern. Es bedarf einer tiefgreifenden Strategie, die sowohl geeignete Lebensräume als auch eine artgerechte Bewirtschaftung umfasst.

Ein großes Projekt, das 2023 ins Leben gerufen wurde, trägt den Titel „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ und läuft bis 2029. Brandenburg hat dazu 12 Millionen Euro an Fördermitteln zugesagt. Obwohl der Bundesland jedoch noch nicht von diesen Mitteln profitiert, können die Naturschützer vom Erfahrungsaustausch profitieren, um die Art zu raffiniert zu stärken.

Überlebensstrategie und Lebensraum

Das Brutareal des Rebhuhns erstreckt sich von Westeuropa bis nach Zentralsibirien. In Bayern sind die Bestände jedoch lückenhaft, wobei die Populationen außerhalb der Alpen und höheren Mittelgebirge zu finden sind. Aktuelle Schätzungen aus dem Erfassungszeitraum 1996 bis 1999 belegen einen Rückgang des Rebhuhnbestands in Mitteleuropa. Der Brutbestand variiert zwischen 4.600 und 8.000 Brutpaaren, wobei in vielen Gebieten von einem Rückgang von über 20% die Rede ist, so Lfu Bayern.

Zusätzlich unterstützen internationale Projekte wie PARTRIDGE, die darauf abzielen, die Biodiversität in Agrarlandschaften um 30 Prozent zu erhöhen. Der Erfolg wird durch die Entwicklung der Rebhuhnpopulation gemessen. In Deutschland sind Institutionen wie die Georg-August-Universität Göttingen und die Deutsche Wildtier Stiftung wichtige Akteure, die vom Programm Interreg Nordsee der EU gefördert werden, wie Deutsche Wildtier Stiftung berichtet.

In der Uckermark arbeiten Landwirte und Naturschutzverbände eng zusammen, um neue Lebensräume zu schaffen. Der Landschaftspflegeverband Uckermark-Schorfheide hat sich diesen Herausforderungen angenommen. Es bleibt abzuwarten, ob die Anstrengungen zur Rettung des Rebhuhns fruchten und diese bezaubernde Art zurückkehrt, die viele Naturfreunde und -liebhaber so sehr schätzen.

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OrtUckermark, Deutschland
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