Bücherstube in Barth schließt: Ein großer Verlust für die Kultur!

Die Buchhandlung „Bücherstube“ in Barth schließt Ende September 2025. Christine Leesch geht in Rente, Nachfolger fehlen.
Die Buchhandlung „Bücherstube“ in Barth schließt Ende September 2025. Christine Leesch geht in Rente, Nachfolger fehlen. (Symbolbild/NAG)

Barth, Deutschland - Die Buchhandlung „Bücherstube“ in Barth wird am 30. September schließen, sofern kein Nachfolger gefunden werden kann. Christiane Leesch, die das Geschäft seit 25 Jahren führt, tritt dann in den Ruhestand. Die Schließung wird als erheblicher Verlust für die Innenstadt von Barth wahrgenommen, wo die Buchhandlung einen wichtigen kulturellen Bereich repräsentiert. Meike Ihlau, die Chefin der Wossidlo-Buchhandlung, äußert ihr Bedauern über diesen Umstand und hebt hervor, dass es eine Herausforderung sei, einen Nachfolger für solch eine Institution zu finden.

Die Stammkundin Karin Böttger drückt ihre Trauer über das bevorstehende Aus der „Bücherstube“ aus und betont die große Bedeutung der Buchhandlung für die gesamte Gemeinde. Auch andere Kunden, wie Sigrid Arndt, stellen die Frage, wo die Menschen in der Region künftig Bücher kaufen sollen. Christine Leesch selbst bedauert, dass ihr die Gespräche und der Kontakt zu ihren treuen Kunden fehlen werden. Insbesondere kritisiert sie Online-Händler wie Amazon, da diese keinen persönlichen Kontakt und die individuelle Beratung bieten, die ihre Buchhandlung auszeichnete.

Bedeutung der „Bücherstube“ für Barth

Das Gebäude der „Bücherstube“ hat eine lange Geschichte. Es wurde im 19. Jahrhundert errichtet und dient seitdem dem Buchhandel. In der Vergangenheit wurden dort besonders gut regionale und historische Bücher sowie Krimis verkauft, die von den Kunden hochgeschätzt werden. Diese Vielfalt hat die Buchhandlung zu einem beliebten Treffpunkt für Leseratten gemacht. Die Innenstadt von Barth, in der sich die Buchhandlung befindet, wurde liebevoll restauriert und bietet neben schönen Bürgerhäusern auch attraktive Geschäfte und Gaststätten, die zum Bummeln und Genießen einladen.

Barth ist zudem bekannt für seine historische Legende über die Handelsmetropole Vineta, die, laut älteren Theorien, im Barther Bodden begraben liege. Diese Legende zieht bis heute viele Besucher an und ist ein weiterer Aspekt, der die Stadt lebendig hält. Vineta wird oft als „Atlantis des Nordens“ bezeichnet und wird mit Geschichten über Reichtum und Zügellosigkeit verbunden. Die Erforschung dieser Legende und die Bedeutung von Barth in diesem Zusammenhang sind weiterhin aktive Forschungsfelder, die auch in der Presse Berichterstattung finden.

Herausforderungen des Buchhandels

Die Schließung der „Bücherstube“ steht im Kontext eines allgemeinen Trends im Buchhandel. Laut Statista betrug der Nettoumsatz des Bucheinzelhandels in Deutschland 2022 etwa 3,7 Milliarden Euro, womit Deutschland den höchsten Umsatz in Europa aufweist. Doch die Branche sieht sich auch Herausforderungen gegenüber. Der Internethandel mit Büchern ist der am schnellsten wachsende Vertriebskanal, während die Anzahl der stationären Bucheinzelhandelsunternehmen seit Jahren zurückgeht.

Die Entwicklung zeigt, dass die Warengruppe Belletristik den größten Umsatzanteil hat, gefolgt von Kinder- und Jugendbüchern sowie Ratgebern. Obwohl E-Books zunehmend an Bedeutung gewinnen, bleibt der persönliche Kontakt und die individuelle Beratung in Buchhandlungen wie der „Bücherstube“ unersetzlich. Genau dafür geschätzte Kunden wie Christine Leesch die persönliche Note in ihrer Buchhandlung, die nun bald fehlen wird.

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Ort Barth, Deutschland
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