Chaos und Hilfe im Gazastreifen: GHF eröffnet umstrittenes Zentrum!

Rafah, Gazastreifen, Palästina - Im Gazastreifen wurde kürzlich ein neues Verteilungszentrum der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) eröffnet, das humanitäre Hilfsgüter bereitstellt. Dabei gelang es, Lebensmittelhilfen aus acht Lastwagen zu verteilen, ohne dass es zu Zwischenfällen kam. Die GHF hat bislang 14.550 Lebensmittelpakete verteilt, die insgesamt 840.262 Mahlzeiten bereitstellen. Jedes Paket ist in der Lage, 5,5 Menschen drei Tage lang zu ernähren. An der ersten Verteilungsstation in Rafah sind zudem neue Lebensmittel eingetroffen, die ebenfalls verteilt werden sollen. Trotz Berichten über anfängliche Tumulte bei der Eröffnung des Zentrums, die zu Verletzungen führten, wies die GHF die Angaben über einen Toten und 47 Verletzte, die von dem UN-Menschenrechtsbüro gemacht wurden, entschieden zurück. Sie erklärte, dass keine Schüsse auf Menschenmengen abgegeben worden seien und es keine Todesopfer gegeben habe. Laut der israelischen Armee seien lediglich Warnschüsse außerhalb des Zentrums abgegeben worden. Die GHF betonte, dass das Zentrum nicht überrannt oder zerstört worden sei und dass unangemessene Reaktionen in solchen Notsituationen durchaus erwartet werden sollten. Dies berichtet die FAZ.
Das neue Verteilungszentrum der GHF folgt Wochen der Blockade humanitärer Lieferungen durch Israel. Die Stiftung, die enge Verbindungen zu den USA und Israel hat, wurde in den vergangenen Tagen kritisch beäugt. Berichten zufolge versuchte man am Dienstag an zwei Verteilungsstandorten, die Lebensmittelverteilung aufrechtzuerhalten, doch chaotische Zustände und das Eindringen von Zivilisten führten dazu, dass die Verteilung vorübergehend eingestellt wurde. Es wird erwartet, dass die GHF ihre Einsätze auf alle vier geplanten Standorte im Gazastreifen ausweiten wird, um den Bedürfnissen der Bevölkerung besser gerecht zu werden. Die GHF plant zudem, weitere Verteilungszentren zu eröffnen, während die internationale Gemeinschaft eine Erhöhung der Hilfslieferungen fordert, um drohender Hungersnot vorzubeugen. In sozialen Medien gibt es ein Ringen um die Deutungshoheit über die neuen Verteilzentren, die von manchen als „Geheimdienstoperation“ Israels bezeichnet werden. Dies wird von der ZDF berichtet.
Kritik an der Verteilung von Hilfsgütern
Die GHF sieht sich aufgrund der Militäraktionen auf zivile Ziele und Berichten, dass die Hamas Hilfe vermeidet, mit massiven Herausforderungen konfrontiert. Ärzte ohne Grenzen äußerten sich besorgt über die neuen Verteilstrukturen und kritisierten die Militarisierung der humanitären Hilfe. Zahlreiche Stimmen warnen vor einer dramatischen humanitären Krise, wobei im Gazastreifen akuter Mangel an Nahrung, Wasser und Medikamenten herrscht. Die Israelische Regierung strebt an, UN-Hilfsorganisationen zu umgehen und hat angekündigt, die Kontrolle über die humanitäre Hilfe im Gazastreifen zu übernehmen, um die Hamas daran zu hindern, Hilfsgüter für eigene Zwecke abzuzweigen. Der Premierminister Netanjahu sprach von einem „momentanen Kontrollverlust“ und bestätigte, dass weitere Verteilzentren geplant sind. Diese Situation führt zu internationalen Bedenken und Kritik, insbesondere da in den letzten Tagen viele Tote im Gazastreifen gemeldet wurden, was die Lage der Zivilbevölkerung weiter verschärft, wie von der Tagesschau berichtet.
Die ergriffenen Maßnahmen und der Umgang mit der humanitären Krise zeigen die Komplexität der Lage im Gazastreifen und die diversen Interessen, die das Handeln aller Beteiligten beeinflussen, während die Menschlichkeit in den Hintergrund zu geraten droht.
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Ort | Rafah, Gazastreifen, Palästina |
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