Cyberrisiken für Kinder: Neueste Studie beleuchtet Gefahr im Netz!

Technische Universität Berlin, 10623 Berlin, Deutschland - In einer zunehmend digitalen Welt sehen sich Kinder und Jugendliche nicht nur Chancen, sondern auch erheblichen Risiken ausgesetzt. Das Teilforschungsprojekt „Sicherheit für Kinder in der digitalen Welt“ (SIKID Psychologie) an der Technischen Universität Berlin untersucht gezielt die Risiken der Online-Interaktion. Insbesondere die Themen Cybermobbing, Online-Hatespeech, nicht-einvernehmliches Sexting und Cybergrooming stehen im Fokus, da diese Gefahren oft spontan entstehen und besonders schwer vorhersehbar sind. Laut TU Berlin zeigt die Forschung, dass viele junge Menschen Schwierigkeiten haben, gefährliche Interaktionen zu erkennen oder adäquat darauf zu reagieren.
Die Ergebnisse eines neuen Buches, das die Risiken von Cybermobbing, Hatespeech, Sexting und Cybergrooming aus psychologischer Sicht behandelt, bieten einen umfassenden Überblick über die Verbreitung und die Konsequenzen dieser Themen in verschiedenen Altersstufen. Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren können beispielsweise bereits von Cybergrooming betroffen sein, während das Risiko für Cybermobbing bei 11- bis 14-Jährigen stark ansteigt. Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren sind zusätzlich noch mit Phänomenen wie nicht-einvernehmlichem Sexting und Online-Hatespeech konfrontiert.
Präventionsprogramme und Bildungsansätze
Im Hinblick auf Prävention ist die Kombination von Schutz, Befähigung und Teilhabe in der Mediennutzung entscheidend. Das neue Bildungsprogramm „FairNetzt: Füreinander einstehen statt zusehen“, entwickelt von Felix Paschel und Dr. Jan Pfetsch, zielt darauf ab, Jugendliche als Bystander zu motivieren, aktiv einzugreifen und prosoziale Werte zu fördern. Das Programm richtet sich an 11- bis 17-Jährige und kann in Schulen sowie Jugendeinrichtungen eingesetzt werden. Lehrer und Sozialarbeiter erhalten kostenlosen Zugang zu praxisorientierten Materialien und Übungen.
Wie Verbraucherbildung berichtet, ist die digitale Kommunikation besonders attraktiv für Kinder und Jugendliche, was auch die Gefahren wie Cybermobbing verstärkt. Die Präventions- und Interventionskonzepte an Schulen müssen stärker fokussiert werden, um diese Probleme wirksam anzugehen. Cybermobbing wird als Schikanierung über digitale Medien über einen längeren Zeitraum definiert, wobei selbst einzelne Vorfälle massive Auswirkungen haben können. Wissenschaftlich fundierte Ansätze zur Prävention sind unerlässlich, um den betroffenen Jugendlichen zu helfen.
Hate Speech und Online-Gewalt
Die Verbreitung von Hate Speech ist ein ernstzunehmendes Problem in den sozialen Medien. Laut einer Analyse von PMC besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Online-Hass und realer Gewalt, wie die Christchurch-Attacken illustrieren. Hate Speech ist nicht nur ein Ausdruck von Cybermobbing, sondern auch ein Phänomen, das soziale Gruppen diskriminiert. Die Differenzierung zwischen Cybermobbing und Hate Speech ist für viele Schüler schwierig, da beide als hasserfülltes Verhalten wahrgenommen werden. Die Schulung im Umgang mit solchen Inhalten muss ein zentraler Bestandteil von Bildungsprogrammen sein.
Umfassende Online-Interventionen können helfen, Vorurteile zu reduzieren und eine positive Veränderung in den sozialen Normen zu bewirken. Das Verständnis solcher Dynamiken, kombiniert mit effektiv umgesetzten Präventionsprogrammen, kann langfristige positive Auswirkungen auf das soziale Verhalten der Jugendlichen haben. Doch um diese Herausforderungen zu bewältigen, bedarf es eines koordinierten Ansatzes, der sowohl pädagogische als auch technische Lösungen umfasst.
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Ort | Technische Universität Berlin, 10623 Berlin, Deutschland |
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