E-Taxis in Baden-Württemberg: Zukunft oder Umweltschutz-Illusion?

Hamburg, Deutschland - In Deutschland steht die Taxibranche vor einer grundlegenden Wende: Der Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge wird zunehmend gefordert. In Hamburg dürfen seit 2023 nur noch emissionsfreie Taxis zugelassen werden, was bereits dazu geführt hat, dass fast 700 von insgesamt 3000 Taxis in der Hansestadt vollelektrisch fahren. Hamburg hat zudem sechs Schnelllader mit zwölf Ladepunkten an Taxi-Ständen eingerichtet, um die erforderliche Ladeinfrastruktur zu gewährleisten. Jedes neue Taxi muss emissionsfrei sein, wobei Großraum- und Rollstuhltaxis von dieser Regelung erst ab 2027 betroffen sind. Ältere Verbrenner dürfen jedoch weiterhin betrieben werden, was einem sanften Übergang in die E-Mobilität dient. Die Stadt unterstützt Taxi-Unternehmer bei der Umstellung auf den E-Antrieb, um nachhaltige Mobilität zu fördern. Südkurier berichtet.
Im Gegensatz dazu sieht die Situation in Baden-Württemberg anders aus. Hier sind die meisten der rund 8000 Taxis noch mit Diesel oder Benzin betrieben. Zwar fördert das Verkehrsministerium den Umstieg auf E-Taxis mit einem Zuschuss von 3000 Euro pro Fahrzeug, jedoch gibt es keine Verpflichtung zur Umstellung, wie sie in Hamburg besteht. Minister Winfried Hermann unterstützt den Umstieg, da Taxis oft in städtischen Gebieten verkehren und die Ladezeiten effizient genutzt werden können. In Stuttgart sollen bis zum Ende des Jahres 50 bis 60 E-Taxis im Einsatz sein, jedoch äußern Taxifahrer Skepsis hinsichtlich der Ladeinfrastruktur und Reichweite, wie auch Thomas Laschuk, der Vorsitzende des Taxi-Verbandes in Baden-Württemberg, betont. Taxi Times berichtet.
Der Förderbedarf und die Herausforderungen
Während Freiburg eine Aufstockung des Förderprogramms für E-Taxis fordert, hat der ADAC geraten, dass Taxiunternehmen eigene Ladeinfrastruktur auf ihren Betriebshöfen einplanen sollten. In Stuttgart gibt es bereits Ladesäulen an drei Standplätzen für Taxis, die kostenloses Laden ermöglichen, und Karlsruhe plant die Errichtung öffentlicher Schnellladesäulen. Die Stadt sieht jedoch keinen Bedarf an exklusiven Lademöglichkeiten für Taxis.
Um die Umstellung auf emissionsfreie Taxis bundesweit voranzutreiben, hat der Bundesverband Taxi und Mietwagen (BVTM) einen „Bundesfahrplan eTaxi“ präsentiert. Ziel ist, bis 2030 bis zu 80% der Taxis in Deutschland auf emissionsfreie Antriebe umzustellen. Dazu plant der BVTM eine Förderung von bis zu 15.000 Euro je E-Taxi, wobei eine monatliche Reduzierung der Fördersumme vorgesehen ist. Im Rahmen dieses Plans wird auch eine gesicherte Strompreisregelung bis 2030 angepeilt, die 30 Cent pro kWh für Wechselstrom und 50 Cent pro kWh für Gleichstrom beträgt. Insgesamt sollen bis zu 390 Millionen Euro über die nächsten acht Jahre für die Anschaffung von E-Taxis bereitgestellt werden, um etwa 675.000 Tonnen CO₂ pro Jahr einzusparen. Das Bundesamt für Logistik und Mobilität erläutert Förderprogramme in diesem Kontext.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Transformation zu emissionsfreien Taxis mit Herausforderungen verbunden ist, jedoch durch gezielte Unterstützung und Infrastrukturmaßnahmen gefördert werden kann. Die divergierenden Ansätze zwischen den Städten und die unterschiedlichen Meinungen innerhalb der Branche verdeutlichen die Komplexität der Thematik und die Notwendigkeit eines koordinierten Vorgehens zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor.
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Ort | Hamburg, Deutschland |
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