Ehrenamt in Baden-Württemberg: Herausforderungen und neue Chancen!

In Baden-Württemberg engagieren sich viele Ehrenamtliche. Herausforderungen sind Bürokratie und Zeitmangel. Lösungen und Vorschläge im Beitrag.
In Baden-Württemberg engagieren sich viele Ehrenamtliche. Herausforderungen sind Bürokratie und Zeitmangel. Lösungen und Vorschläge im Beitrag. (Symbolbild/NAG)

Ludwigsburg-Eglosheim, Deutschland - In Baden-Württemberg engagiert sich beinahe jeder Zweite ehrenamtlich, sodass die Quote bei 46% liegt. Dies übertrifft den bundesweiten Durchschnitt von 40%. Trotz dieser erfreulichen Zahlen sieht die Realität für viele Ehrenamtliche jedoch herausfordernd aus. Insbesondere der Nachwuchsmangel sowie eine zunehmende Bürokratisierung stellen bedeutende Hürden dar, wie swr.de berichtet.

Ein Beispiel für aktives Ehrenamt ist Thomas Seyfang, ein Rentner aus Ludwigsburg-Eglosheim, der ein „Repair Café“ gegründet hat. Hier reparieren ehrenamtliche Helfer defekte Geräte, um die Nachhaltigkeit zu fördern. Neben dem Repair Café engagiert sich Seyfang auch in verschiedenen Vereinen, darunter der Historische Verein und der Schützenverein. Er betont die zentralen Werte von Gemeinschaft und Zusammenhalt im Ehrenamt, warnt jedoch vor dem Zeitmangel, mit dem viele Menschen konfrontiert sind.

Ehrenamtsförderung durch politische Maßnahmen

Die Landtagspräsidentin von Baden-Württemberg, Muhterem Aras, unterstützt Seyfangs Vorschlag einer steuerlichen Absetzbarkeit von bis zu 3.000 Euro für Ehrenamtliche. Sie könnte einen wichtigen Anreiz schaffen, um mehr Menschen zur ehrenamtlichen Beteiligung zu motivieren. Darüber hinaus zeigen Umfragen, dass 75% der befragten Organisationen die Verwaltung als zeitintensiv wahrnehmen, wobei ein typischer Verein durchschnittlich 6,5 Stunden pro Woche auf bürokratische Aufgaben verwenden muss.

Zur Förderung und Wertschätzung der Ehrenamtlichen wurden Maßnahmen wie die Einführung der Bevölkerungsschutz-Einsatzmedaille und die Ehrenamtskarte ergriffen. Letztere ermöglicht es Ehrenamtlichen, ermäßigten Eintritt in Kultur-, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen zu erhalten. Für 2025 und 2026 wurde hierfür ein Budget von fünf Millionen Euro eingeplant. Die Ehrenamtskarte wird nun auch landesweit eingeführt, nachdem sie bisher nur in regionalen Bereichen verfügbar war.

Vielfalt der Ehrenamtsmöglichkeiten

Das Ehrenamt umfasst eine Vielzahl von freiwilligen, unbezahlten Tätigkeiten, die für die Gesellschaft von Bedeutung sind. Laut statista.com gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich zu engagieren. Sportvereine sind mit fast 86.000 Organisationen die häufigste Form des Ehrenamts. Zudem leisten über eine Million Menschen ihren Dienst in der freiwilligen Feuerwehr.

Auch in der Kirche gibt es vielfältige Engagementmöglichkeiten, vom Kirchenchor bis hin zu Besuchen bei kranken oder älteren Menschen. In Deutschland sind rund 900.000 Ehrenamtliche in den evangelischen Kirchen aktiv. Die Tafeln erleben aufgrund ansteigender Essensspenden-Anfragen ebenfalls einen wachsenden Bedarf an Ehrenamtlichen.

Repair Cafés als Teil der Lösung

Ehrenamtliche Helfer werden besonders in Repair Cafés gesucht, die gerade auch in Ludwigsburg-Eglosheim aktiv sind. Diese Cafés benötigen Reparaturexperten für verschiedene Bereiche, darunter Kleidung, elektrische Geräte, Fahrräder und Holzgegenstände. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, als Gastgeber einen wichtigen Beitrag zu leisten, indem man Besucher empfängt und für das leibliche Wohl sorgt. Interessierte können sich direkt bei den Organisatoren ihrer örtlichen Repair Cafés melden, wie auf repaircafe.org beschrieben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Ehrenamt in Baden-Württemberg eine bedeutende Rolle spielt, jedoch zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen hat. Die Anstrengungen von Einzelpersonen wie Thomas Seyfang und die Unterstützung durch die Politik sind wichtige Schritte, um das Ehrenamt zukunftsfähig zu machen.

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Ort Ludwigsburg-Eglosheim, Deutschland
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