Elisabeth Seitz zieht sich überraschend aus dem Turnen zurück!

Leipzig, Deutschland - Elisabeth Seitz, die erfolgreichste deutsche Turnerin mit 26 nationalen Meistertiteln, hat heute ihre überraschende Entscheidung bekannt gegeben, ihre Karriere zu beenden. Dies geschah während der Turn-Europameisterschaften in Leipzig, wo sie vor dem Frauen-Mehrkampffinale in der ausverkauften Messehalle sprach. Seitz, die in diesem Jahr als Stuttgarterin 31 Jahre alt wird, erwartet zudem gegen Ende des Jahres Nachwuchs gemeinsam mit ihrem Partner Nils Heyden. Ihre Ankündigung markiert das Ende einer glanzvollen Karriere im internationalen Turnen, die 2009 mit ihrer Teilnahme an den Weltmeisterschaften in London begann.
Seitz blickt auf eine beeindruckende Liste von Erfolgen zurück. Sie nahm an insgesamt 10 Weltmeisterschaften und 3 Olympischen Spielen teil und erzielte dabei 7 Finalplatzierungen. Ihr größter Triumph in jüngster Zeit war der Titel der Stufenbarren-Europameisterin im Jahr 2022. Doch gesundheitliche Rückschläge hinderte sie daran, im Jahr 2023 an den Olympischen Spielen in Paris teilzunehmen, nachdem sie sich einen schweren Achillessehnenriss zugezogen hatte. Diese Verletzung führte dazu, dass die deutsche Turnmannschaft ohne sie die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Antwerpen nicht schaffte und sie auch an der EM 2024 in Rimini nicht teilnehmen konnte.
Herausforderungen und Zukunft
Die sportliche Laufbahn von Seitz war nicht nur von Erfolgen, sondern auch von Herausforderungen geprägt. Sie musste die aktuelle EM in Leipzig wegen einer Schulterverletzung absagen, was einen weiteren Rückschlag darstellt. Mit Vorfreude auf die Zukunft plant Seitz, eigene berufliche Projekte zu starten, um im neuen Lebensabschnitt aktiv zu bleiben. Über ihre Entscheidung, die Karriere zu beenden, äußerte Seitz, dass es eine „Reise voller Höhen und Tiefen“ gewesen sei und sie jetzt in eine neue Phase ihres Lebens eintrete.
Die Schwangerschaft von Seitz wirft auch Fragen zur Vereinbarkeit von Leistungssport und Familie auf, ein Thema, das für viele Athletinnen relevant ist. Laut einem Bericht von Deutschlandfunk ist es für schwangere Sportlerinnen oft schwierig, Unterstützung zu finden. So kritisieren Sportlerinnen wie Fabienne Königstein die fehlende Infrastruktur und die Unsicherheiten in Bezug auf Sponsorenverträge während der Schwangerschaft. Der Mangel an klaren Mutterschutzregelungen in Deutschland, im Vergleich zu Ländern wie den USA und Skandinavien, ist ein anhaltendes Problem im deutschen Leistungssport.
Die Herausforderungen, vor denen schwangere Athletinnen stehen, sind vielfältig und betreffen nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch die gesellschaftliche Akzeptanz. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat das Thema frisch auf die Agenda gesetzt, wobei unklar bleibt, wer dafür die Verantwortung trägt. Seitz‘ Rücktritt wird somit nicht nur als persönlicher Meilenstein in ihrem Leben, sondern auch als Teil einer größeren Diskussion über die Rahmenbedingungen für schwangere Sportlerinnen wahrgenommen.
Details | |
---|---|
Ort | Leipzig, Deutschland |
Quellen |