Bretten sagt Gartenschau 2031 adieu – Was jetzt geplant wird!

Bretten, Deutschland - Die Stadt Bretten hat sich am 27. Mai 2025 entschieden, auf die Durchführung der Gartenschau 2031 zu verzichten. Dies wurde im Gemeinderat mit 20 Ja-Stimmen, 3 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen beschlossen. Die Entscheidung ist maßgeblich auf die finanziellen Bedenken zurückzuführen, da die Kosten für die Veranstaltung für die verschuldete Stadt als untragbar erachtet wurden. Oberbürgermeister Nico Morast betonte die sorgfältige Abwägung der Entscheidung und die Notwendigkeit, die Bürgerschaft in zukünftige Entwicklungen einzubeziehen. Über 200 Bürger nahmen an der Informationsveranstaltung zur Gartenschau am 19. Mai teil, wo die städtischen Pläne ausführlich präsentiert wurden.
Nach der Entscheidung wird der Fokus nun auf die Entwicklung der Kernstadt gelegt, insbesondere in den Bereichen Sporgasse und Simmelturm/Withumanlage. Die Stadt plant, die innerstädtischen Bachläufe (Saalbach, Salzach, Weißach) als Orientierungslinien für den Stadtumbau zu nutzen. Eine gemeinsame Erklärung aller Fraktionen im Gemeinderat bezeichnete den Schritt als verantwortungsvoll und notwendig für die nachhaltige Stadtentwicklung.
Kosten und Risiken der Gartenschau
Die ursprüngliche Kostenschätzung für die Gartenschau war mit 48,3 Millionen Euro veranschlagt worden, während ein reduzierter Plan B auf etwa 32,7 Millionen Euro geschätzt wurde. Kämmerin Nina Ruppender wies auf die enormen finanziellen Risiken hin, die eine Gartenschau für den bereits hohen Schuldenstand der Stadt mit sich gebracht hätte. Auch Morast nannte die Unsicherheiten durch veränderte Rahmenbedingungen, wie die finanzielle Situation und die fragliche Umgehungsstraße, die für diese Entscheidung ausschlaggebend waren.
Die Gartenschau hätte ebenfalls die Möglichkeit geboten, neue Grünflächen zu schaffen und das Stadtklima zu verbessern. Es bleibt jedoch unklar, ob und wie diese Ziele ohne die Durchführung der Gartenschau erreicht werden können. Der Gemeinderat hat entschieden, dass Stadtentwicklung nicht zwingend an eine Gartenschau gebunden sein muss.
Nachhaltige Stadtentwicklung im Fokus
Im Kontext der veränderten Prioritäten wird die Entwicklung in Bretten weiterhin stark von den Prinzipien der nachhaltigen Stadtentwicklung geprägt sein. Dabei wird ein interdisziplinärer Ansatz als essenziell erachtet, um die soziale, ökologische und ökonomische Zukunftsfähigkeit angesichts der wachsenden Urbanisierung zu sichern. Laut einer Analyse der Bundeszentrale für politische Bildung wächst der Druck, den Bedürfnissen zukünftiger Generationen Rechnung zu tragen und soziale Ungleichheiten zu adressieren.
Erwartungen an bessere Lebensbedingungen, wie den Zugang zu Einkommen, Wohnraum, Bildung und Mobilität, nehmen zu. Urbanisierungsprozesse stellen Städte vor Herausforderungen, wie Umweltverschmutzung und die Gefährdung der Wasserversorgung, die nicht ignoriert werden dürfen. Politische und gesellschaftliche Sensibilität für nachhaltige Stadtentwicklung ist gestiegen, jedoch bleibt deren Umsetzung oft hinter den Erwartungen zurück.
Bretten hat nun die Chance, mit einem klaren Fokus auf die Mitwirkung der Bürger und durch gezielte städtebauliche Maßnahmen die Lebensqualität nachhaltig zu erhöhen. Die Stadtverwaltung plant, die Rahmenplanung für die Stadtentwicklung als Leitfaden für zukünftige Projekte zu nutzen, um die Bedürfnisse der Bürger in den Mittelpunkt zu stellen und eine positive Identität zu fördern.
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Ort | Bretten, Deutschland |
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