Erdbeben-Schock: Touristen auf Rhodos in Panik – Was jetzt zu tun ist!

Marmaris, Türkei - In der Nacht auf Dienstag ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 5,8 an der Westküste der Türkei. Das Epizentrum lag in einer Tiefe von 68 Kilometern bei Marmaris, etwa 29 Kilometer von der griechischen Insel Rhodos entfernt. Es ist das zweite schwerere Beben innerhalb weniger Wochen, nachdem ein starkes Beben Istanbul betroffen hatte. Videos zeigen in Panik geratene Menschen, die aus Fenstern springen. Tragischerweise starb ein 14-jähriges Mädchen nach einer Panikattacke im Krankenhaus.
Trotz der dramatischen Szenen gab es für die Region Glück im Unglück: In Marmaris und auf Rhodos wurden keine sichtbaren Schäden an Gebäuden und auch keine Verletzten gemeldet. Seismologe Vassilis Karastathis erklärte, dass das Beben nicht besorgniserregend sei und keine Nachbeben zu erwarten seien. In Griechenland wurden seit Mitte Mai insgesamt vier Erdbeben registriert.
Erdbebenrisiko in der Region
Türkei und Griechenland gehören zu den erdbebenreichsten Urlaubsländern Europas. Zwischen 1900 und 2021 wurden über 102 Erdstöße verzeichnet. Besonders gefährdete Gebiete in Griechenland sind die Inseln Kreta, Lesbos, Chios, Samos, Kos, Rhodos, Kefalonia, Zakynthos und Lefkas. Auch Athen und Thessaloniki gelten als Risikogebiete. Dank strengerer Bauvorschriften seit den 1980er Jahren liegt die Zahl der Todesopfer durch Erdbeben in Griechenland in den letzten Jahren jedoch bei null.
In Istanbul gelten 1,5 Millionen Wohnungen und Gewerbeeinheiten als erdbebengefährdet. Der Umgang mit Naturkatastrophen ist im Tourismus ebenfalls geregelt: Pauschalreisende haben das Recht, ihre Reise bei einer Naturkatastrophe abzubrechen und eine Teilerstattung zu verlangen. Veranstaltungen müssen betroffene Reisende umfassend informieren und unterstützen.
Politische Spannungen und Solidarität
Trotz der wiederkehrenden Erdbeben bleibt die geopolitische Lage zwischen der Türkei und Griechenland angespannt. Türkischer Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte im September 2022 mit den Worten gedroht: „Eines Nachts können wir kommen.“ Diese Drohung bezog sich allseits auf die griechischen Inseln in der Nähe der türkischen Küste. Laut einer Umfrage aus dem Herbst 2022 sind 47,2 Prozent der Griechen besorgt über einen möglichen Krieg mit der Türkei, während nur 19,8 Prozent glauben, dass andere EU-Länder militärlich intervenieren würden.
Trotz dieser Spannungen zeigt sich eine bemerkenswerte Solidarität zwischen beiden Ländern bei Naturkatastrophen. Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei im Februar 2023 bot Griechenland umgehend Hilfe an. Griechische Medien berichteten umfassend über diese Unterstützung, die von vielen als Zeichen der Annäherung interpretiert wurde.
Die politischen Spannungen könnten jedoch nach den bevorstehenden Wahlen in der Türkei wieder in den Vordergrund treten. Einige Kommentatoren befürchten, dass Erdoğan die Konflikte provozieren könnte, um die nationalistischen Stimmen zu mobilisieren. Für die Zeit nach den Wahlen wird kein Regierungswechsel als Lösung der griechisch-türkischen Konflikte angesehen.
Insgesamt bleibt die Region jedoch anfällig für Naturkatastrophen, wie die wiederholten Erdbeben zeigen. Geophysikalische Naturkatastrophen sind unberechenbare Bedrohungen, denen über 7 Milliarden Menschen auf der Erde ausgesetzt sind. Besonders Ballungszentren wie Istanbul liegen in unmittelbarem Risiko, angesichts ihrer Nähe zu tektonischen Bruchzonen.
Das Bewusstsein und die Vorbereitungen auf solche Ereignisse sind essenziell, um die Sicherheit der Bewohner und Touristen zu gewährleisten.
Weitere Informationen zu den Erdbeben in der Region finden Sie auf LVZ, über die politischen Rahmenbedingungen auf bpb, und den allgemeinen Kontext von Erdbeben auf Statista.
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Ort | Marmaris, Türkei |
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