Feuerwehr fängt Schlange in Geislingen: Schlingnatter sorgt für Aufregung!

Am 29.05.2025 entdeckte die Feuerwehr in Geislingen eine Schlingnatter, die sicher in ihrem Lebensraum freigelassen wurde.
Am 29.05.2025 entdeckte die Feuerwehr in Geislingen eine Schlingnatter, die sicher in ihrem Lebensraum freigelassen wurde. (Symbolbild/NAG)

Geislingen an der Steige, Deutschland - Am Dienstag wurde in Geislingen an der Steige (Landkreis Göppingen) eine Schlange entdeckt, die für Aufregung sorgte. Die etwa 50 Zentimeter lange Schlange war von einer besorgten Zeugin in einem Wohngebiet gefunden worden. Da unklar war, um welche Art es sich handelte, rückte die Feuerwehr aus, um das Tier einzufangen. Verantwortungsbewusst kontaktierten die Feuerwehrleute die Wilhelma in Stuttgart, um die Artbestimmung vornehmen zu lassen. Schnell stellte sich heraus, dass es sich um eine heimische Schlingnatter handelte.

Die Schlingnatter, die in Deutschland als ungiftig gilt, wurde nach der Bestimmung wieder in die Natur entlassen. Diese Art ist in Europa weit verbreitet, insbesondere in den wärmeren Gebieten Süddeutschlands. Es ist jedoch besorgniserregend, dass Schlingnattern aufgrund ihrer guten Tarnung und der ähnlichen Erscheinung zur giftigen Kreuzotter oft mit dieser verwechselt und aus Angst getötet werden. Schlingnattern sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt, ebenso wie die Kreuzotter, und stehen auf der nationalen „Roten Liste“ als „gefährdet“.

Lebensweise und Fortpflanzung

Die Schlingnatter ist nach der Ringelnatter die am weitesten verbreitete Schlange in Deutschland und gehört zu den am wenigsten bekannten heimischen Reptilien. Sie hat eine perfekte Tarnung mit einem grau-braunen Rücken und dunklen Flecken. Im Gegensatz zu anderen Schlangen setzt die Schlingnatter bei Gefahr auf Flucht und wird nicht aggressiv. Tagsüber versteckt sie sich in Felsspalten oder Mäuselöchern, bevor sie sich zur Nahrungssuche ins Freie wagt.

Im April beginnt die Paarungszeit, bei der die Männchen um die Weibchen kämpfen, was durchaus zu Bissen führen kann. Nach einer Tragzeit von vier bis fünf Monaten bringt das Weibchen zwischen drei und 15 lebende Junge zur Welt. Jungschlangen ernähren sich hauptsächlich von Insekten, während ausgewachsene Schlangen Mäuse, Eidechsen und Amphibien jagen. Schlingnattern sind Würgeschlangen, die ihre Beute umschlingen und ersticken.

Gefahren und Schutzmaßnahmen

Die Schlingnatter ist die kleinste heimische Schlangenart in Deutschland und erreicht normalerweise eine Länge von 60 bis 80 Zentimetern. Die größte Bedrohung für ihren Bestand ist die Zerstörung und Zerschneidung ihrer Lebensräume durch menschliche Aktivitäten, wie Flurbereinigungen und Gewässerverschmutzung. Diese Gefährdung wird durch die ungewollte Verfolgung und Tötung durch Menschen zusätzlich verstärkt. Daher ist es wichtig, über diese Tierart und ihre Lebensweise aufzuklären, um Missverständnisse zu vermeiden und ihrem Schutz Rechnung zu tragen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die etwa 50 Zentimeter lange Schlingnatter, die in Geislingen entdeckt wurde, entgegen der Ängste der Anwohner ein harmloses Tier ist, das eine wichtige Rolle im Ökosystem spielt. Ihr Schutz ist entscheidend, um die Biodiversität in Deutschland zu erhalten. Für weitere Informationen über heimische Schlangenarten und deren Schutzmaßnahmen können Interessierte die Seiten von NABU oder den Tierschutzverein Ahlen besuchen.

Details
Ort Geislingen an der Steige, Deutschland
Quellen