Friedlicher CSD in Hannover: 6.500 feiern für mehr Toleranz!

Rund 6.500 Menschen nahmen am 7. Juni 2025 am CSD in Hannover teil, um für Toleranz und die Rechte queerer Menschen einzutreten.
Rund 6.500 Menschen nahmen am 7. Juni 2025 am CSD in Hannover teil, um für Toleranz und die Rechte queerer Menschen einzutreten. (Symbolbild/NAG)

Hannover, Deutschland - In Hannover fand am 7. Juni 2025 der Christopher Street Day (CSD) statt, eine bedeutende Veranstaltung zur Stärkung der Rechte queerer Menschen. Laut den Veranstaltern und der Polizei nahmen rund 6.500 Menschen an dem farbenfrohen Demonstrationszug teil. Dies sind mehr Teilnehmer als bei der letzten Kundgebung, bei der etwa 5.500 Personen gezählt wurden. Die Veranstaltung verlief friedlich und in guter Stimmung, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Nadine Rochlitzer, Vorstandsmitglied des CSD, äußerte sich erfreut über die positive Atmosphäre und wies gleichzeitig auf die zunehmende Hasskriminalität gegen queere Menschen hin, die mit einem Rückgang der Toleranz einhergeht.

Ministerpräsident Olaf Lies sandte ein Grußwort, in dem er sich klar für Vielfalt und Gleichberechtigung aussprach. Diese Botschaft fand auch auf dem Opernplatz Gehör, wo die Kundgebung ihren Anfang nahm. Die Teilnehmer wehrten sich am Samstagmittag aktiv für mehr Toleranz und Sichtbarkeit. Im Anschluss an die Kundgebung zog der Aufzug durch die Innenstadt und setzte ein starkes Zeichen für die Unterstützung der LGBTQ+-Gemeinschaft.

Ein feierliches Ambiente und künftige Veranstaltungen

Das Fest in der Innenstadt wird bis in die späten Abendstunden mit Musik, Infoständen sowie Speisen und Getränken fortgeführt. Zusätzlich plant die queere Gemeinschaft am Pfingstsonntag von 13:00 bis 22:00 Uhr eine weitere Feier, die das Engagement für die Rechte queerer Menschen weiter stärken soll.

Der CSD hat eine tiefgreifende historische Bedeutung. Er erinnert an die Ereignisse des 28. Juni 1969, als Polizisten die bekannte Schwulen- und Lesbenbar „Stonewall Inn“ in New York stürmten. Dieser Vorfall führte zu mehrtägigen Protesten und gilt als Beginn einer der größten Emanzipationsbewegungen in der Geschichte der USA und weltweit. Auch in Deutschland hat der CSD seit seiner ersten Parade 1979 in Berlin, die von Bernd Gaiser organisiert wurde, rasant an Bedeutung gewonnen und ist heute in vielen Städten ein fester Bestandteil des Jahresprogramms geworden.

Die politische Dimension der CSD-Veranstaltungen bleibt weiterhin ein zentrales Thema. Laut Klaus Jetz, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland (LSVD), sind trotz der gewachsenen Kommerzialisierung der Veranstaltungen die politischen Inhalte nach wie vor von großer Bedeutung. Der LSVD setzt sich auch für eine Ergänzung des Diskriminierungsverbots im Grundgesetz um sexuelle Identität ein, während die Gewalt gegen Lesben und Schwule stetig ansteigt.

Die Rückkehr zu den Wurzeln der Bewegung bleibt für viele Aktivisten ein wichtiges Anliegen. Einige haben den „Transgenialen CSD“ ins Leben gerufen, um alternative Themen und Perspektiven zu vertreten. Bernd Gaiser fordert mehr Beachtung für ältere lesbische und schwule Menschen bei zukünftigen CSDs.

Insgesamt zeigt die diesjährige Veranstaltung in Hannover, dass der Kampf um die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft weiterhin relevant ist und durch eine breite gesellschaftliche Unterstützung gestärkt wird. Die Erlebnisse und Kämpfe der Vergangenheit dürfen dabei nicht vergessen werden, wie die Geschichte des CSD eindrucksvoll belehrt.

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Ort Hannover, Deutschland
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