Goldschakal-Schock auf Sylt: 76 Lämmer gerissen – Abschuss droht!

Keitum, Deutschland - Ein Goldschakal hat in den letzten Tagen auf der Nordseeinsel Sylt für viel Aufregung gesorgt. In Keitum wurden zwischen dem 19. und 21. Mai 2025 insgesamt 76 Lämmer gerissen, wie mopo.de berichtet. Der genetische Nachweis bestätigte den Goldschakal als Täter, womit unumstößliche Beweise für die Vorfälle vorliegen. Das Landesamt für Umwelt hat daraufhin eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss des Tieres vorbereitet.
Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) hat seine Unterstützung für den Abschuss ausgesprochen, obwohl der Goldschakal einen besonderen Schutzstatus genießt. Der Grund für die Ausnahmegenehmigung ist die Befürchtung, dass die dauerhafte Anwesenheit des Goldschakals erhebliche Schäden in der Schafhaltung verursachen könnte. Zudem spielen der Küstenschutz sowie die Sicherheit von Deichen und die Schwächung des Schutzes von Bodenbrütern eine wesentliche Rolle.
Reaktionen und nächste Schritte
Die Genehmigung muss nach einer Anhörung der anerkannten Naturschutzverbände erteilt werden. Diese Verbände wurden am 3. Juni 2025 informiert und haben die Möglichkeit, schriftlich Stellung zu nehmen. Die Vorfälle auf Sylt wurden zudem dem Wolfsmanagement gemeldet, das die Sichtung und die Schäden dokumentierte. Goldschakale, die größer als Füchse, aber kleiner als Wölfe sind, breiten sich seit mehreren Jahrzehnten in Mitteleuropa aus. Der erste Nachweis in Schleswig-Holstein fand 2017 im Kreis Dithmarschen statt.
Zwischen 2017 und den aktuellen Vorfällen gab es im Bundesland nur acht weitere Nachweise. Goldschakale gelten als anpassungsfähige Allesfresser und leben üblicherweise in kleinen Familienverbänden. Der Vorfall auf Sylt zeigt jedoch, dass sie auch beträchtlichen Schaden in der Tierhaltung verursachen können, was ein wachsames Auge auf ihren Bestand und ihre Aktivitäten erfordert. Laut t-online.de schreitet die Ausbreitung des Goldschakals in Deutschland, wo der erste Nachweis in Brandenburg erfolgte, stetig voran.
Während die Diskussion um die Letztgenannten weitergeht, ist der Zustand anderer Wildtierpopulationen, wie der Igelbestände, ebenfalls besorgniserregend. Ein deutschlandweites Monitoring wurde ins Leben gerufen, um mehr über die Rückgänge bei Igeln zu erfahren. Langzeitstudien deuten auf einen starken Rückgang der Igelbestände hin. Diese umfassende Erhebung wird in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen durchgeführt, um langzeitige Daten zu sammeln.
Insgesamt ist der Vorfall auf Sylt nicht nur ein Beispiel für die Herausforderungen im Umgang mit schützenden Wildtierpopulationen, sondern zeigt auch die Notwendigkeit auf, verschiedene Aspekte des Naturschutzes und der Tierhaltung zu berücksichtigen. Die nächsten Maßnahmen zur Überprüfung des Goldschakals sowie die Igelüberwachung müssen sorgfältig abgewogen werden, um derart gravierende Vorfälle zu vermeiden und die Biodiversität zu schützen.
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Ort | Keitum, Deutschland |
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