Greta Thunberg vor dem Gazastreifen: Israel droht mit militärischer Abwehr!

Gazastreifen, Palästina - Die schwedische Umwelaktivistin Greta Thunberg und ihr Team von zwölf Aktivisten sind mit dem Segelschiff „Madleen“ auf dem Weg zum Gazastreifen, um Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Produkte zu liefern. Das Schiff ist Teil der sogenannten „Freedom Flotilla“ und setzte vor einer Woche von Sizilien ab. Am Sonntagnachmittag befand sich das Team nördlich der Küste Ägyptens, weniger als 300 Kilometer von ihrem Ziel entfernt. Die Aktivistengruppe hat betont, dass sich keine Waffen an Bord befinden und verfolgt das Ziel, die internationale Aufmerksamkeit auf die dramatische humanitäre Lage im Gazastreifen zu lenken. Laut Welt drohte die israelische Regierung, die Ankunft des Schiffes aktiv zu verhindern.
Die israelische Regierung hat entschieden, dass das Schiff die Seeblockade des Gazastreifens nicht durchbrechen darf. Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete die Aktivisten als „linksextremistische Aktivisten“ und forderte sie auf, umzukehren. Katz erklärte, dass Israel niemandem erlauben werde, die Blockade zu durchbrechen, die bereits seit 2007, nach der Machtübernahme der Hamas, besteht. Die Sicherheitsbehörden Israels haben zudem entschieden, dass sich die Gruppe dem Gebiet nicht nähern darf, wie BR berichtet.
Blockade und humanitäre Lage
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 katastrophal. Laut dem Gesundheitsministerium im Gazastreifen wurden seitdem mehr als 54.600 Menschen getötet. Die UNO und verschiedene Hilfsorganisationen beschreiben die Situation als dramatisch. Ein vorheriger Versuch der „Freedom Flotilla Coalition“, den Gazastreifen zu erreichen, scheiterte im Mai an einem Angriff durch israelische Drohnen, die das Schiff in internationalen Gewässern beschädigten. Zeit berichtet, dass die Zivilbevölkerung in Gaza unter extremer Entbehrung leidet und traditionelle humane Kanäle zusammengebrochen sind.
Um die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen neu zu organisieren, plant die private internationale Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF), 1,2 Millionen Palästinenser über vier Verteilzentren mit Lebensmitteln, Wasser und Hygienekits zu versorgen. Israel und die USA unterstützen diesen Plan, jedoch gibt es Bedenken seitens von Amnesty International, dass die GHF möglicherweise gegen das Völkerrecht verstoßen könnte.
Internationale Aufmerksamkeit und politische Reaktionen
Die Aktion von Thunberg und ihren Mitstreitern ist von dem Bestreben geprägt, die internationale Gemeinschaft auf die zunehmend kritische humanitäre Situation im Gazastreifen aufmerksam zu machen. Israelische Medien berichteten, dass die Aktivisten möglicherweise in den Hafen von Aschdod geschleppt und dort festgenommen werden könnten, sollten sie versuchen, im Gazastreifen anzulegen. In der Vergangenheit hatte Israel bereits anderen Aktivisten die Genehmigung verweigert, ihre Hilfsgüter zu entladen.
Die steigende internationale Kritik an Israels Vorgehen hat in den letzten Monaten an Intensität gewonnen. Während die Politik nach Lösungen sucht und weitere Hilfslieferungen organisiert werden müssen, bleibt die Situation im Gazastreifen angespannt und die humanitären Bedürfnisse enorm. Die Weltöffentlichkeit wird die Entwicklungen im Fall der „Madleen“ und die weitere Reaktion Israels aufmerksam verfolgen.
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Ort | Gazastreifen, Palästina |
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