Hagel-Monster trifft Schwäbisch Hall: Schäden in Millionenhöhe!

Hagelunwetter am 1. Juni 2025 verursacht massive Schäden in Baden-Württemberg. Experten untersuchen den Umfang der Schäden.
Hagelunwetter am 1. Juni 2025 verursacht massive Schäden in Baden-Württemberg. Experten untersuchen den Umfang der Schäden. (Symbolbild/NAG)

Ilshofen-Eckartshausen, Deutschland - Am 1. Juni 2025 kam es in der Region um Ilshofen-Eckartshausen, Kirchberg und Vellberg-Großaltdorf im Kreis Schwäbisch Hall zu einem verheerenden Hagelunwetter. Die Hagelkörner hatten einen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern und verursachten erhebliche Schäden an Fensterscheiben, Autos sowie landwirtschaftlichen Feldern. Ralph Münch, Bio-Bauer und Ortsvorsteher, berichtete, dass von seinen 60 Hektar Ackerland etwa 30 Hektar Getreide durch den Hagel umgeknickt und zerstört wurden. Laut SWR sind Schätzungen zufolge bereits etwa jeder dritte Haushalt in Eckartshausen von den Zerstörungen betroffen.

Die tatsächliche Schadenssumme ist bislang schwer abzuschätzen. Bürgermeister Martin Blessing berichtete von „tischtennisballgroßen“ Hagelkörnern, die gegen Fenster prallten und Schäden an Photovoltaik- und Solaranlagen sowie Gewächshäusern verursachten. Zudem sind bereits 800 Hektar landwirtschaftlicher Fläche bei der Vereinigten Hagelversicherung gemeldet worden. Sachverständige der Versicherung sind unterwegs, um die Schäden zu begutachten. Erst nach dieser Begutachtung wird der Umfang von Hilfe und Entschädigungen klar.

Versicherungsschutz gegen Hagelschäden

Im Großraum gibt es viele landwirtschaftliche Betriebe, die regelmäßig unter extremen Wetterereignissen leiden. Diese richten in der Regel erheblichen Schaden an. Allein in Deutschland lagen zwischen 1990 und 2013 Ernteschäden aufgrund von Wetterrisiken bei etwa 510 Millionen Euro pro Jahr, von denen 26 % auf Hagelschäden entfallen. Umweltbundesamt beschreibt, dass nur Hagelschäden üblicherweise versichert sind, was die Absicherung für betroffene Landwirte umso wichtiger macht.

Über zwei Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland sind gegen Hagel versichert. Diese Versicherungen decken Ernteausfälle, jedoch nicht die folgenschweren Auswirkungen auf den gesamten Betrieb. Der steigende Schadenaufwand durch Hagel führt dazu, dass auch die Versicherungssummen ansteigen, was viele Betriebe vor Herausforderungen stellt. Im Falle des Hagelunwetters vom 1. Juni wird der Gesamtschaden erst durch die Gutachter vor Ort ermittelt.

Folgen für die Landwirtschaft

Über die regionalen Auswirkungen hinaus zeigen die Wetterextreme auf die landwirtschaftliche Produktion insgesamt. Der Klimawandel trägt dazu bei, dass die Häufigkeit und Intensität solcher Hagelereignisse zunehmen, was die Ertragssicherheit der Betriebe gefährdet. In mehreren EU-Ländern werden staatlich geförderte Mehrgefahrenversicherungen angeboten, doch in Deutschland ist die Versicherungsdichte gegen Dürre, die oftmals ebenfalls hohe Schäden verursacht, weiterhin gering. Dies könnte zukünftig zu noch stärkeren Ertragseinbußen führen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass solche Extremwetterereignisse in der Landwirtschaft sowohl akute Schäden als auch langfristige Folgen mit sich bringen. Der Rückhalt durch Versicherungen, die den Betrieben helfen sollen, ist von großer Bedeutung, obgleich die Kosten dafür hoch sind. Die Sicherstellung einer stabilen landwirtschaftlichen Produktion in Zeiten des Klimawandels wird daher weiterhin eine Herausforderung darstellen.

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Ort Ilshofen-Eckartshausen, Deutschland
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