Immer mehr junge Gründer: Selbstständigkeit boomt in Deutschland!

Deutschland - Im Jahr 2024 verzeichnete Deutschland einen Anstieg bei den Existenzgründungen um 17.000 auf insgesamt 585.000. Dies entspricht einem Zuwachs von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) tragen insbesondere die aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt dazu bei, dass sich immer mehr Menschen für eine Gründung entscheiden, häufig auch im Nebenerwerb. Der zunehmende Druck in der Arbeitswelt hat viele dazu veranlasst, in die Selbstständigkeit zu gehen.
Das Durchschnittsalter der Gründerinnen und Gründer sank auf 34,4 Jahre, was den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebungen darstellt. Auffällig ist dabei, dass 39 Prozent der Gründer im Jahr 2024 zwischen 18 und 29 Jahre alt waren, was einen Höchstwert für diese Altersgruppe darstellt. Diese jungen Gründer sind tendenziell eher bereit, selbstständig zu arbeiten: 36 Prozent von ihnen gaben an, die Selbstständigkeit der Anstellung vorzuziehen, wie KfW berichtet.
Demografische Entwicklungen im Gründungssektor
Die Studie der KfW zeigt auch einen Rückgang der Gründer im Alter von 40 bis 49 Jahren auf 16 Prozent sowie im Alter von 50 bis 65 Jahren auf 12 Prozent. Trotz der positiven Entwicklung der Gründungszahlen bleibt die Neigung zur Unternehmensgründung in Deutschland insgesamt gering. Die KfW hebt die Bedeutung der Gründungen für die Wirtschaft hervor, insbesondere für den Mittelstand, der für Innovationen und Wettbewerbsdruck entscheidend ist.
Für 2025 erwartet die KfW leicht steigende Gründungszahlen, wobei die Anzahl der Nebenerwerbsgründungen um 5 Prozent auf 382.000 angestiegen ist. Dem gegenüber steht ein Rückgang der Vollerwerbsgründungen um 1 Prozent auf 203.000. Der Gründungstrend seit 2018 zeigt insgesamt eine Stagnation.
Finanzielle Aspekte und Herausforderungen
Rund 56 Prozent der Gründer benötigten 2024 bis zu 5.000 Euro Startkapital, während 75 Prozent ihren Kapitalbedarf ausschließlich mit Eigenmitteln deckten. Nicht zuletzt zeigt die KfW auch, dass 83 Prozent der Existenzgründungen Neugründungen sind, 10 Prozent Übernahmen und 7 Prozent Beteiligungen. Ein erheblicher Anteil von 36 Prozent der Gründungen war digital. Trotz der positiven Zahlen gibt es auch Herausforderungen: Ein Drittel der Gründer beendet die Gründung innerhalb von drei Jahren, während 61 Prozent nach fünf Jahren noch aktiv sind.
Für die Zukunft ist es entscheidend, dass Bildung und Vertrauen in finanzielle Themen gefördert werden, um die Gründungsneigung weiter zu erhöhen. Die neue Regierung plant, unternehmerische Fähigkeiten bereits in den Schulen zu fördern, um die nächste Generation junger Gründer zu unterstützen. Die KfW sieht hierin eine wichtige Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken.
Weitere Informationen und Details zu den Trends im Gründungssektor finden Sie in der Studie auf ZVW sowie im Existenzgründungsportal.
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