Freiburger Studentinnen fordern Gleichheit: Priesterinnen als Zeichen der Hoffnung!

Freiburg, Deutschland - Neun Theologie-Studentinnen der Universität Freiburg haben sich in einem mutigen Schritt als Priesterinnen beworben, um ein Zeichen gegen die Diskriminierung von Frauen in der katholischen Kirche zu setzen. Nach der katholischen Lehre ist das Priesteramt für Frauen nicht vorgesehen, doch die Studentinnen wollen aktiv für Gleichberechtigung eintreten. In einem etwa zwei Stunden dauernden Gespräch mit Weihbischof Christian Würtz konnten sie ihre Anliegen vorbringen, was von beiden Seiten als konstruktiv bewertet wurde. Würtz lobte die Initiative und zeigte sich offen für die Themen, die die Studentinnen ansprachen.
Vera Fath, eine der Bewerberinnen, betonte während des Gesprächs die Notwendigkeit langfristiger Veränderungen in den Strukturen der Kirche. Sie ist Teil der Initiative „Mein Gott diskriminiert nicht – meine Kirche schon“, die auf Instagram aktiv ist und die Bewerbungsbriefe der Studentinnen dokumentiert. Eine weitere Studentin, Lisa Baumeister, äußerte, dass sie sich bewusst sind, dass eine sofortige Aufnahme ins Priesterseminar unrealistisch ist. Sie und ihre Kommilitoninnen planen, auch künftig weitere Studentinnen zur Bewerbung zu ermutigen.
Ein Zeichen gegen die Ungleichheit
Die Studentinnen möchten aus einer Position der Ohnmacht herauskommen und aktiv werden. Felicitas Höing, ebenfalls im sechsten Semester, sieht sich selbst als Bereicherung für die Erzdiözese und äußert Frustration über die anhaltende Verweigerung der Frauenweihe in der katholischen Kirche. Weihbischof Würtz erkennt an, dass es in der Kirche bereits Veränderungen gegeben hat, wie beispielsweise die steigende Anzahl von Frauen in Führungspositionen.
Die Initiativen der Studentinnen finden auch Unterstützung außerhalb der Universität. Gabi Schmidhuber von der Frauen-Reformbewegung Maria 2.0 fordert eine Anerkennung der Berufung von Frauen. Dekan Karlheinz Ruhstorfer zeigt sich beeindruckt von dem Engagement der Studentinnen und kritisiert die Argumente gegen die Frauenweihe als unzureichend. Die Diskussion über Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche wird als äußerst drängend angesehen und erhält durch die Initiative der Studentinnen neuen Schwung.
Kontext und Unterstützung
Die Entwicklungen in Freiburg stehen im Einklang mit einem breiteren Trend innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland. Bei der Vollversammlung des Synodalen Wegs haben 92% der Delegierten und 82% der Bischöfe für die Zulassung von Frauen zu Weiheämtern gestimmt. Dies zeigt, dass es ein wachsendes Bewusstsein für die Rolle der Frauen in der Kirche gibt. Ein Grundtext, der Papst Franziskus auffordert, Reformideen zur Weihe von Frauen auf Weltebene zu prüfen, wurde von vielen begrüßt.
Zudem gibt es Forderungen nach mehr Geschlechtergerechtigkeit sowie eine kritische Auseinandersetzung mit alltäglichem Sexismus und der Marginalisierung von Frauen innerhalb der kirchlichen Strukturen. Der Bischof Franz-Josef Bode sieht die Annahme des Grundtextes als „historischen Schritt“ und betont die moralische Verbindlichkeit, dass sich der Papst mit diesem Thema befasst.
Die Freiburger Studentinnen stehen also nicht allein. Ihre Bewerbung um das Priesteramt stellt nicht nur eine individuelle Herausforderung dar, sondern ist auch Teil einer breiteren Bewegung innerhalb der Kirche, die auf Gleichberechtigung und Anerkennung der weiblichen Rolle hinweist.
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Ort | Freiburg, Deutschland |
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