KVB plant nächtliche Schließung der U-Bahn-Stationen: Ein Signal für Sauberkeit!

Appellhofplatz, Köln, Deutschland - Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben ein Maßnahmenpaket vorgestellt, um gegen die zunehmenden Probleme mit Obdachlosen und Drogenmissbrauch in den U-Bahn-Stationen vorzugehen. Dies geschieht als Reaktion auf steigende Beschwerden von Fahrgästen und Personal. Insbesondere die Sauberkeit und Sicherheit in den Haltestellen, wie am stark frequentierten Appellhofplatz, stehen dabei im Fokus. Geplant ist die nächtliche Schließung bestimmter U-Bahn-Stationen mittels Rolltoren, um unerwünschte Aufenthalte zu reduzieren. Diese Maßnahme wird zunächst getestet, bevor eine Entscheidung über eine flächendeckende Umsetzung getroffen wird. Laut Kölner Stadt-Anzeiger sollen auch häufigere Reinigungen der Haltestellen eingeführt werden.
Die KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks äußerte, dass einige der vorgeschlagenen Maßnahmen durch die KVB selbst finanziert werden können, während andere auf politische Unterstützung angewiesen sind. Die Umsetzung des gesamten Plans wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt, die die KVB nicht allein aufbringen kann. Ein Mindestbetrag von 2,5 Millionen Euro ist für 35 zusätzliche Stellen erforderlich, während für eine tägliche Reinigung aller U-Bahn-Stationen etwa sechs Millionen Euro benötigt werden.
Notwendigkeit von Maßnahmen gegen Obdachlosigkeit
Die KVB plant auch sinnvolle Initiativen zur Unterstützung obdachloser Menschen. Dies umfasst unter anderem einen Shuttle-Bus zu Notschlafstellen und einen „Wärme-Raum“ innerhalb eines KVB-Busses. Jens Röskens vom Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) stellte klar, dass hierbei Hilfe für die Betroffenen wichtiger ist als bloße Regelungen. Die KVB plant, feste Einsatz-Teams an verschiedenen Stationen zu stationieren, um als Ansprechpersonen für Streetworker zu fungieren und den Wiedererkennungswert zu erhöhen. Auch Anke Collignon vom SKM weist darauf hin, dass viele Notschlafstellen wenig attraktiv sind, was diese Bemühungen noch dringlicher macht.
Eine breite Mehrheit der Ratsfraktionen spricht sich für die KVB-Maßnahmen aus. Allerdings fordert Manfred Richter von den Grünen eine genauere Prüfung der Konsequenzen, während Bernd Petelkau von der CDU die nächtliche Schließung der Haltestellen als positives Signal wahrnimmt. Die Linke hingegen fordert den Bau von städtischen Wohnungen zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit.
Hintergründe zur Wohnungslosigkeit
In Deutschland ist die Situation der Wohnungslosen ein großes gesellschaftliches Problem, das auch die KVB-Maßnahmen beeinflusst. Der nationale Aktionsplan zur Überwindung der Wohnungslosigkeit, beschlossen im April 2024, verfolgt das Ziel, die Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030 zu beseitigen, was die Zusammenarbeit verschiedener gesellschaftlicher Akteure erfordert. Laut einem Bericht, der kürzlich veröffentlicht wurde, waren 2024 in Europa mindestens 1,3 Millionen Menschen obdachlos, was die Dringlichkeit entsprechender Maßnahmen verdeutlicht.
Zusätzlich plant die Bundesregierung massive Investitionen in den sozialen Wohnungsbau und die Verbesserungen der Wohnbedingungen. Diese Initiativen sind Teil eines umfassenden Plans, der unter anderem auch die Erhöhung des Wohngeldes und die Förderung einer nationalen Wissensplattform gegen Wohnungslosigkeit umfasst, um die Unterstützung betroffener Menschen zu verbessern.
Die Entwicklung um die KVB und die parallel dazu fortlaufenden Bemühungen zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit stehen somit in einem komplexen Zusammenhang, der sowohl öffentliche als auch politische Aufmerksamkeit erfordert.
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Ort | Appellhofplatz, Köln, Deutschland |
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