Lehmann fordert Leno: Wer wird DFB-Nummer eins im Tor?

München, Deutschland - Im Vorfeld des Halbfinales der Nations League gegen Portugal ist die Diskussion um die Torwartposition der deutschen Nationalmannschaft erneut entfacht. Jens Lehmann, der ehemalige Nationaltorwart, hat seine Bedenken bezüglich Marc-André ter Stegens Rückkehr nach einer langwierigen Verletzung geäußert. Lehmann wünscht sich einen offenen Konkurrenzkampf im DFB-Team und sieht in Bernd Leno eine starke Alternative, die in die Überlegungen für den Kader einbezogen werden sollte. Während Bundestrainer Julian Nagelsmann ter Stegen als die klare Nummer eins festgelegt hat, erinnert Lehmann an seinen eigenen Wettbewerb mit Oliver Kahn vor der WM 2006 und plädiert für eine ähnliche Dynamik innerhalb der Mannschaft.

Ter Stegen, der 31 Jahre alte Torwart des FC Barcelona, hat sich darüber hinaus deutlich zu seiner Ambition geäußert, seinen Platz im Nationalteam zu behalten. Nach dem Beinbruch von Manuel Neuer wurde ter Stegen von Hansi Flick zur Nummer eins für die Länderspiele ernannt. Trotz der baldigen Rückkehr des Torhüters von Bayern München, der im September wieder erwartet wird, hat ter Stegen betont, dass sein „klares Ziel“ ist, die Nummer eins zu bleiben. Er sieht sich bereit, eine zentrale Rolle in der Nationalmannschaft zu übernehmen, insbesondere mit Hinblick auf die bevorstehende Heim-EM.

Lehmanns Bedenken und Lenos Comeback

Lehmann hat spezifische kritische Anmerkungen zur Situation geäußert. Vor allem die Entscheidung, Oliver Baumann nach seiner Rückkehr direkt wieder als Nummer zwei zu klassifizieren, sorgt für Verwunderung. Er fordert mehr Flexibilität und eine echte Chance für Leno, der sich durch eine ablehnende Haltung gegenüber einer Einladung zur Nummer drei positioniert hat. Stattdessen könnte Leno übertriebenen Abseitsplatzierung ins Hintertreffen manövriert werden und sollte stattdessen im Kampf um die Torwartposition gehörig berücksichtigt werden.

Der Streit um die Torhüterposition wird durch die Form beider Spieler angespitzt. Ter Stegen hat in 23 Ligaspielen für Barcelona nur acht Gegentore kassiert und zeigt sich in bestechender Form. Zudem scheint der Druck in der Nationalmannschaft auf Ter Stegen zu steigen, illustriert auch durch die Worte des neuen Sportchefs Rudi Völler, welcher die Möglichkeit für Ter Stegen und Kevin Trapp sieht, sich zu beweisen. Trapp, 32 Jahre alt, wird ebenfalls als ernstzunehmender Konkurrent genannt und hat von Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche die Einschätzung erhalten, derzeit der beste deutsche Torwart zu sein.

Der Weg zur Heim-EM

Für ter Stegen steht bereits das nächste Spiel an, in dem er im Länderspiel gegen Polen (20.45 Uhr) im Tor stehen wird. Er ist motiviert, das Vertrauen des Trainers zurückzuzahlen und eine starke Unterstützung für das Team zu sein. Der 30-Jährige hat betont, dass er aus Neuers Schatten heraustreten und seinen eigenen Platz im Tor der Nationalmannschaft sich erkämpfen möchte. Ter Stegen hat auch betont, dass Teamgeist und Zusammenarbeit – Eigenschaften, die während des Confed-Cup-Triumphs 2017 entscheidend waren – in der neuen DFB-Elf wiederhergestellt werden müssen.

Die kommende Zeit wird zeigen, wie sich die Torwartfrage im deutschen Nationalteam entwickeln wird. Der Konkurrenzkampf ist intensiv, und die Leistung der Torhüter wird entscheidend sein für den Erfolg bei der Heim-EM. Die Diskussionen um die Meinungen von Camp zu Camp werden sicherlich weitergehen, während sich alle Blicke auf die bevorstehenden Spiele richten.