Eichenprozessionsspinner: XXL-Befall in MV sorgt für große Sorgen!

Starker Eichenprozessionsspinner-Befall in Ludwigslust-Parchim 2025: Experten warnen vor Gesundheitsrisiken und notwendiger Bekämpfung.
Starker Eichenprozessionsspinner-Befall in Ludwigslust-Parchim 2025: Experten warnen vor Gesundheitsrisiken und notwendiger Bekämpfung. (Symbolbild/NAG)

Eichenprozessionsspinner: XXL-Befall in MV sorgt für große Sorgen!

Ludwigslust-Parchim, Deutschland - Die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners in Mecklenburg-Vorpommern hat in diesem Jahr beispiellose Ausmaße erreicht. In der Region sind die Anzahl der Nester pro Baum und die Ausbreitung der gefürchteten Schmetterlingsraupe auf einem nie zuvor dokumentierten Niveau. Besonders betroffen ist der Landkreis Ludwigslust-Parchim, wo die Verantwortlichen auf die rasante Vermehrung mit Bekämpfungsmaßnahmen reagieren mussten. Im Jahr 2023 wurde hier sogar per Hubschrauber mit Insektiziden eingegriffen.

Für Experten ist die Situation alarmierend. „Für dieses Jahr ist es zu spät“, heißt es, „da die Raupen bereits in die Puppenphase übergegangen sind.“ Trotzdem wird damit gerechnet, dass auch im kommenden Jahr eine erneute Bekämpfung notwendig sein wird. Das Auftreten der Raupen an gefährdeten Orten wie Badestellen und Kindergärten hat die Situation zusätzlich verschärft.

Gesundheitliche Gefahren durch Kontakt

Die kleinen, aber gefährlichen Härchen der Raupen sind für ihre gesundheitlichen Risiken bekannt. Ein Kontakt kann zu allergischen Hautreaktionen, Augenentzündungen sowie Atemwegsbeschwerden führen. Insbesondere die Haut ist betroffen: Unbedeckte Bereiche wie Hals, Gesicht, Arme und Beine können stark jucken und schmerzhaft anschwellen. Der Fachbegriff für die Symptome lautet Raupendermatitis, und die Reaktionen sind vielfältig: von Quaddeln über Hautrötungen bis hin zu verletzlichen Stellen, die sich entzünden können. In schweren Fällen kann es sogar zu anaphylaktischen Schocks kommen, die schnelles Handeln erfordern.

„Wenn man mit den Brennhärchen in Kontakt kommt, sollte man sofort die Kleidung wechseln, die Haut gründlich reinigen, duschen und bei Bedarf die Augen spülen“, rät ein Experte. Besonders sensibel reagiert dabei die Augenpartie, wo eine akute Bindehautentzündung die Folge sein kann. Auch das Einatmen der Härchen führt häufig zu Husten und kann bei vorbelasteten Personen sogar Atemnot auslösen.

Ursachen und Ausbreitung

Eine der Hauptursachen für die plötzliche Zunahme der Raupenzahlen liegt im Klimawandel, der das vermehrte Auftreten der Eichenprozessionsspinner begünstigt. Die Raupenpopulation hat in den letzten Jahren nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Teilen Europas zugenommen. Die Verbreitung erfolgt meist von Südwesten in Richtung Nordwesten, was auch angrenzende Landkreise betrifft. Die bisherigen Daten aus Brandenburg zeigen zudem einen hohen Leidensdruck bei den betroffenen Anwohnern.

Vorbeugende Maßnahmen sind unerlässlich. Behörden raten, befallene Gebiete zu meiden und für entsprechende Schutzmaßnahmen zu sorgen. Nester an Eichen müssen nicht nur entfernt werden, sondern dies geschieht oft unter kostspieligen und aufwendigen Schutzvorkehrungen. Gebiete mit erkennbaren Schädigungen – kahl gefressene Äste und Gespinste – sollten unbedingt im Auge behalten werden.

Mit diesen Herausforderungen müssen sich Einwohner und Behörden in den kommenden Monaten auseinandersetzen, um den Gefahren des Eichenprozessionsspinners zu begegnen.

Genauere Informationen zu den Symptomen und möglichen Behandlungen sind unter anderem bei der AOK und Deximed zu finden: AOK berichtet umfassend über Raupendermatitis und ihre Folgen, während Deximed hilfreiche Tipps zur Selbsthilfe und zum Umgang mit den allergischen Reaktionen bietet. Doch vor allem ist Einsicht und aktives Handeln gefragt, um dieser Plage Herr zu werden.

Details
OrtLudwigslust-Parchim, Deutschland
Quellen