Großbrand in Mecklenburg: 9.500 Hühner sterben, Ursache unklar!

Großbrand in Mecklenburg: 9.500 Hühner sterben, Ursache unklar!

Ludwigslust-Parchim, Deutschland - Heute ereignete sich ein Großbrand in einem Stallgebäude in Mecklenburg-Vorpommern, der verheerende Auswirkungen auf die Geflügelwirtschaft haben könnte. Rund 9.500 Hühner verendeten, und der Sachschaden wird auf etwa eine Million Euro geschätzt, berichten faz.net. Allerdings ist die genaue Ursache des Feuers im Landkreis Ludwigslust-Parchim noch unklar. Die Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung laufen bereits.

Vollbrand bei Eintreffen der Rettungskräfte

Der Brand brach gegen 10.40 Uhr auf dem Geflügelhof aus, wobei das Gebäude bei Eintreffen der Rettungskräfte bereits in Vollbrand stand. Die Brandursachenermittler können wegen der hohen Hitzeentwicklung jedoch voraussichtlich erst ab Dienstag ihre Arbeit aufnehmen. Der Vorfall reiht sich in eine Serie von Stallbränden ein, die in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen sorgten. Besonders betroffen waren Betriebe, in denen Stallbrände existenzbedrohend sind, vor allem wenn Versicherungen keine ausreichenden Leistungen bieten. In vergangenen Fällen, wie dem Brand am 30. März 2021 in Alt Tellin, starben etwa 50.000 Tiere, und solch erschreckende Zahlen geben sich nicht zuletzt durch unzureichende baurechtliche Änderungen und mangelnden Brandschutz zu erkennen.

Brandschutz in der Landwirtschaft verbessern

Die agrarpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, Ina Latendorf, weist auf die wiederholten Stallbrände hin und fordert dringend effektive Brandschutzmaßnahmen. Die Tierschutzstiftung Vier Pfoten schlägt beispielsweise brandsichere Abschnitte, mobile Rettungsplätze und den Zugang zu Freiland für die Tiere vor. Harald Terpe von Bündnis 90/Die Grünen ergänzt, dass gesetzliche Grundlagen für Brandschutzmaßnahmen in bestehenden Tierhaltungsanlagen dringend erforderlich seien.

Die Notwendigkeit von Verbesserungen im Brandschutz ist unbestritten, doch was kann konkret getan werden? Wilfried Bouws, Agrar-Experte bei R+V Versicherung, betont die Wichtigkeit von Brandverhütungsmaßnahmen in Geflügelanlagen und nennt zwölf Schlüsselbereiche zur Prävention. Diese umfassen unter anderem:

  • Beheizung: Umstellung auf geschlossene Gaskanonen und regelmäßige Reinigung.
  • Stallumfeld: Materiallagerung, insbesondere Paletten, sollte nicht direkt am Stall erfolgen.
  • Rauchverbot: Hinweise auf das Rauchverbot in Betriebsräumen sind unerlässlich.
  • Feuerlöschgeräte: Pflicht zur regelmäßigen Wartung und Schulungen zur Nutzung sind notwendig.
  • Blitzschutz: Der Blitzschutz muss regelmäßig gewartet werden.

Und auch die Überwachung von elektrischen Anlagen sowie die Bekämpfung von Schädlingen stehen auf der Liste der Präventionsmaßnahmen. Regelmäßige Übungen mit der Feuerwehr sollten für alle Landwirte zum Pflichtprogramm gehören, um im Ernstfall gut vorbereitet zu sein.

Ein Aufruf zur Verantwortung

Laut einem Gutachten von Greenpeace erfüllt die Genehmigung und Überwachung der Ställe häufig nicht die rechtlichen Brandschutzvorgaben. Das Gutachten bemängelt nicht nur Verstöße gegen das geltende Recht, sondern warnt auch vor der Möglichkeit, dass eine Brandkatastrophe wie in Alt Tellin, wo 60.000 Schweine starben, sich wiederholen könnte. Das Thema Brandschutz muss daher höchste Priorität haben, um die Sicherheit von Tieren und Betrieben zu gewährleisten.

Die jüngsten Ereignisse zeigen deutlich, dass da Handlungsbedarf besteht. Die Zeit drängt, und Maßnahmen sind dringend erforderlich, um solch katastrophale Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Wer in diesem Bereich ein gutes Händchen hat und rechtzeitig reagiert, kann möglicherweise Schlimmeres abwenden.

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OrtLudwigslust-Parchim, Deutschland
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